Geschrieben am 1. März 2018 von für Musikmag

El Perro del Mar: We Are History EP

elperrodelmar_wearehistoryEmpathisch

Vor ungefähr anderthalb Jahren verzauberte uns Sarah Assbring aka El Perro del Mar mit ihrem Album „KoKoro“, auf dem sie die Einflüsse verschiedenster Kulturen zu vereinigen verstand. Auf ihrer neuen EP „We Are History“, die uns auf das nächste Album vorbereitet, macht sie ungefähr dort weiter, wo das letzte Album endete, schaltet aber gefühlt noch einen Gang runter. Waren die Songs von „KoKoro“ noch lose an den Grenzen des Tanzfloors ausgerichtet, diesen mit afrikanischen und asiatischen Harmonien umschmeichelnd, gibt sich Assbring dieses Mal sperriger und ruhiger. Songs wie „We Are History“ schweben zwischen der esoterischen Phase von Madonna und einer etwas mehr als gewohnt kakophonischen Kate Bush. Dabei sind die Arrangements aber durchweg weiterhin äußerst zauberhaft, und keinesfalls hat man diese sechs Songs bereits nach dem ersten Hören durchdrungen. Mit ihren Liedern möchte Assbring ein Zeichen gegen die Ungerechtigkeit in der Welt setzen, und anders als viele anderen verhebt sie sich dabei nicht. Denn ihr Ansatz ist keiner mit erhobenem Zeigefinger: „I wanna try/ to see with your eyes“, heißt es im Opener „Mirrors“, und es ist dieses Bekenntnis zur Empathie, das die Künstlerin so sympathisch macht.
Assbrings Songs sind politisch, ohne pädagogisch zu sein. Dieses Mal stehen orientalische Harmonien im Vordergrund, so auch bei „Freedom Is A State Of Mind“. Das könnte auch Assbrings Lebensmotto sein. Man hat nicht das Gefühl, sie würde je etwas gegen ihren Willen tun.

Tina Manske

El Perro del Mar: We Are History EP. Ging Ging (Rough Trade).