Geschrieben am 15. September 2017 von für Musikmag

Howard Jones: Best 1983-2017

howardjones_bestDer süße Junge mit Credibility

Howard Jones gehört zu den 80er-Jahren wie der mit Kirschen aromatisierte Schwarztee, die Ritter-Sport-Vollmilch-Schokolade und Ingolf Lück als Moderator von FormelEins. (Jeder, der dabei war, weiß, wovon ich rede. Die anderen müssen es glauben.) Zusammen mit Nik Kershaw – mit dem er bis heute auftritt – besetzte er die Position des süßen Jungen von nebenan, ein bisschen strange, aber auch sehr vertrauenswürdig. Nun hat Jones alle seine Hits auf 3 CDs gepackt. 3 CDs? So viele Hits hatte der doch gar nicht? Stimmt. Die dritte CD ist denn auch Remixes und Live-Aufnahmen vorbehalten. Ansonsten gibt es aber alles, woran man sich noch gerne erinnert oder eben nicht mehr erinnern kann. „What Is Love“, fragte Jones bereits 1983, bevor er mit seinem Debütalbum „Human Lib“ durchstartete. Es folgten Hits wie „Like To Get To Know You Well“ und Things Can Only Get Better“. Musikalisch vielleicht immer noch am interessantesten: der „New Song“ mit seinen klassischen Synthiepop-Anleihen.
Damals, als Teenie, bewegte mich das Album sehr. Hört man es jetzt wieder, bleibt die große Bewegtheit aus, aber es floss eben auch schon sehr viel Synthpop die Themse runter seitdem. Zweifellos hat Howard Jones mit vielen anderen Bands die Weichen für die Entwicklungen in diesem Genre gestellt, und es lohnt sich, in wieder zu hören – zum Beispiel die optimistische Hymne „Things Can Only Get Better“, die wir auch jetzt wieder gut brauchen können.

Tina Manske


Howard Jones: Best 1983-2017. Cherry Red Records.