Geschrieben am 31. Oktober 2012 von für Musikmag

Interview mit The Unkindness of Ravens

The Unkindness of RavensDas Gute am Berliner Winter

– Vor einem halben Jahr verlegten Nina Wagner und Ben Raine von er Band The Unkindness of Ravens ihren Wohnsitz von London nach Berlin. CULTurMAG sprach mit den beiden über das Ankommen in der Stadt und Berlin als Inspirationsquelle.

Nina und Ben, Ihr tretet beim Festival „Ich bin ein Berliner“ auf. Seit wann lebt Ihr in der Stadt?

Nina: Vor sechs Monaten sind wir nach Berlin gezogen. Ich bin nicht ganz sicher, welche Mentalität den echten Berliner auszeichnet, aber wir lieben die Stadt und bleiben hier.

Ursprünglich wolltet Ihr hier nur Eure Platte „Virus“ aufnehmen?

Nina: Genau. Vor einem Jahr wollten wir etwas Abstand von London und beschlossen, für einen Monat nach Berlin zu gehen. In der Dunkelheit der verschneiten Stadt fanden wir irgendwie die Inspiration unser Album zu schreiben.

Das heißt der Winter in Berlin inspirierte das Songwriting?

Ben: Berlin ist ruhiger also London. Man spürt auch die Räumlichkeit, die Weite viel mehr, was dazu führt, dass die Kreativität mehr fließt. Auf der einen Seite ist die Stadt inspirierend und optimistisch, während zur gleichen Zeit Berlin mich an Sin City erinnert. Für mich ist dass die perfekte Kombination.

Wie beschreibt Ihr Euren Freunden die Charakteristik der Stadt?

Nina: Wir sagen allen unseren Freunden, dass sie hier her ziehen sollen! Berlin begrüßt die neuen Bewohner ohne Vorurteil.

Wo haltet Ihr Euch hier am liebsten auf?

Nina: Wir entdecken immer neue Plätze. Es ist ziemlich leicht, im Nachtleben zu versacken. Besonders in der 8mm-Bar.

Die alten Berliner diskutieren bisweilen noch immer über Ost und West. Sind diese Brüche in der Stadt für Euch sichtbar?

Ben: Ich habe eine Tendenz, mich geografisch wenig für West-Berlin und die Gegend außerhalb des Ringes zu interessieren. Die historische Dimension der Stadt darf man natürlich nicht außer Acht lassen, weil man ansonsten nicht versteht, wie Berlin tickt.

Ihr werdet bisweilen mit sehr prominenten Rock-Duos verglichen. Mit welcher Musik seid Ihr groß geworden?

Ben: Die Beatles waren die Soundtrack meiner Kindheit. Als Teenager war es Grunge, vor allem Nirvana, Soundgarden und Sonic Youth. Letztere sind meine Idole.

Nina: Ich wuchs mit dem üblichen Pop Musik auf, aber mit neun Jahren sah ich Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“-Video auf MTV (als der Sender noch Musik zeigte), und plötzlich wurde Musik mehr als nur Eskapismus, plötzlich gab es Musik, die sich so ausdrückte, wie ich mich fühlte.

Würdet Ihr gern genreübergreifend arbeiten?

Nina: Wir lieben die Zusammenarbeit mit anderen künstlerischen Medien, dafür sind wir immer offen. Musik für Theater und Film zu schreiben ist schon auf unserem Radar.

Das Interview führte Ronald Klein.

Zur Homepage von The Unkindness of Ravens.

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