Bababah, wouwoou!
Mockys neuestes Album funktioniert ganz ohne elektronisches Pipapo, rein akustisch und eine Atmosphäre erzeugend, die dem eines Live-Jams unter Freunden ziemlich nahe kommt. Von Tina Manske
Mocky, der Superintellektuelle aus der Berlin-Kanada-Mischpoke rund um Peaches, Gonzales, Feist und Jamie Lidell, ist ja immer für eine Überraschung gut. Auch mit seinem neuen Album „Saskamodie“ ist es nicht anders. Produziert wurde es teilweise im Pariser Studio von Renaud Letang, wo auch schon Nina Simone und Serge Gainsbourg aufgenommen haben. Eigentlich also kein Wunder, dass es so wunderbar jazzig leicht und soulig fluffig daherkommt.
Bestes Beispiel dafür ist der Kernsong des Albums: „Birds Of A Feather“ ist mit seiner ansteckenden Melodie und dem schönsten Pfeifsolo seit Peter, Bjorn & Johns „Young Folks“ schon jetzt einer der Anwärter auf den Song des Jahres. Die anderen Stücke stehen kaum nach, was kompositorisches Geschick und eklektischen Humor angeht. Vieler Worte bedarf Dominic Giancarlo Salole alias Mocky jedenfalls nicht – die meisten der Songs kommen ganz ohne Lyrics aus, es wird gesummt, gebababaht und vor allem mit Hintern, Köpfen und diversen Perkussionsinstrumenten gewackelt, dazu croonen im Vordergrund Piano, Glocken, Orgel, Streicher und ähnliches.
Die oben genannten Freunde Mockys sind fast alle mit von der Partie, Feist und Lidell als vokale Ergänzung, Gonzales am Piano, Taylor Savvy unterstützt am Bass. Das alles funktioniert ganz ohne elektronisches Pipapo, rein akustisch und eine Atmosphäre erzeugend, die dem eines Live-Jams unter Freunden ziemlich nahe kommt. Selbst der Großstädtern wie mir oftmals verleideten Flöte (Querflöten in Fußgängerzonen!) hört man am Ende gerne zu. Ein ähnlich entspanntes Album wie „Saskamodie“ kann man lange suchen.
Tina Manske
Titelangaben:
Mocky: Saskamodie. Crammed Discs (Vertrieb: Indigo).
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