Geschrieben am 9. April 2014 von für Musikmag

OY: No Problem Saloon

OY-No-Problem-Saloon-Cover#NoProblem

–Der Hashtag #happy wird in diesen Tagen ja schon ein wenig inflationär verwendet. Da schlagen wir an dieser Stelle einfach mal eine Variation vor, und plädieren für die Verwendung von #noproblem. Schließlich heißt „Kokokyinaka“ (2013), das wirklich ganz wunderbare Album von OY, jetzt „No Problem Saloon“ – OY, also Joy Frempong und ihr kongenialer Partner Lleluja-Ha, haben das Label gewechselt und den Longplayer in neuer Form, mit einigen Änderungen bei Songs und Reihenfolge, auf Crammed Discs veröffentlicht.

Das ursprüngliche Album hatten wir Euch bereits vor einem Jahr in unserer kleinen Serie Weltmusik, heute wärmstens empfohlen, schließlich haben Joy Frempong & Lleluja-Ha ihn wirklich. Den Rhythmus, bei dem man/frau immer mit muss.

„Afrika meets Electronica“ ist das Erfolgsrezept, mit dem das Duo Tanzstimmung und Lebensfreude verbreitet. Samples sind dabei ein Element, das den Stil prägt. Bereits die erste Auflage auf Creaked Records faszinierte mit eingeflochtenen Sequenzen aus Straßenlärm und O-Tönen, die Joy Frempong bei Reisen nach Mali, Burkina Faso, Ghana und Südafrika mitgeschnitten hatte. Das gilt eben auch für diese Neuauflage, die für den internationalen Markt bestimmt sein soll. Kernstücke wie „Akwaaba“, „Market Place“ und „My Name is Happy“ blieben erhalten, das Tracklisting wurde umgestellt, drei ältere Songs durch drei neue ersetzt.

Darunter sind mit „Don’t Run Run” und dem Intro „No Problem Saloon” zwei feste Bestandteile des Live-Sets. Die erste Singleauskopplung ist „Market Place“, für das ein Video in Accra (Ghana) entstanden ist.

OY – „Market Place“ from Crammed Discs on Vimeo.

Ebenfalls auf „No Problem Saloon“: Der magische Gospel von „Hallelujah! Hair!“ (Zitat: „Praise the Lord for my Afro! Praise the Lord for my Dreadlock!“). Groovy und tanzbar ist der Spaß, den die in Ghana geborene Schweizer Sängerin und Musikerin Joy Frempong und der Schlagzeuger und Produzent Lleluja-Ha präsentieren.

Mit der Neuauflage liefert Crammed Discs auch einige interessante Infos zu den Musikern:

Joy Frempong: Ist mittlerweile in Berlin ansässig. Ihre bisherigen Stationen sind die Electro-Dub-Band Filewile, die HipHop-Band Infinite Livez vs Stade (Big Dada). Ein erstes Solo-Album namens First Box Then Walk erschien im Jahr 2010 bei Creaked Records.

Lleluja-Ha: Schlagzeuger und Produzent, hat als Sänger und Songwriter mehrere Alben veröffentlicht, zuletzt 2013 bei Motor Music sein Soloprojekt Sun Of Moon. Als Komponist für Theater und Film arbeitete er für zahlreiche Inszenierungen von Stefan Pucher, für Leander Haußmann, sowie für Performance-, Tanz- und auch Orchesterprojekte u.a. am Burgtheater in Wien, HAU und Schaubühne in Berlin und an den Kammerspielen in München. 2011 stieg er bei OY ein – er lebt ebenfalls in Berlin.

Gemeinsam servieren die beiden einen heißen Mix, bewegen sich weitab vom musikalischen Einheitsbrei, mit dem die Medien im Mainstream die Republik beschallen. Sehr schön.

Thomas Backs

OY: No Problem Saloon. Crammed Discs/ Indigo. Zur Webseite und zum Facebook-Profil von OY.

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