Geschrieben am 15. Januar 2018 von für Musikmag

Porches: The House

PorchesTheHouseCVR_hi-resSchön schmalzig

Mit dem Pop ist es ja so eine Sache: Er kann uns in kürzester Zeit entbrennen und glücklich und zerstört zurücklassen. Er kann aber auch in Referenzen ertränkt werden. Aaron Maine aka Porches hat die richtige Balance gefunden. Auf seinem dritten Album schwelgt er in einer Zeit, die die Älteren unter uns noch als die 80er-Jahre kennen. Eine Zeit, in der Ironie noch kein Hauptmerkmal von Musikprojekten war. Maine schmeißt die Rhythmusmaschine an und die Zweifel über Bord.

Wer mit der Arbeit von Dev Hynes aka Blood Orange vertraut ist, wird hier viele Parallelen feststellen können (Dev Hynes ist auch einer von vielen Kollegen, die am Album mitgearbeitet haben). Gemixt wurde das Ganze von Chris Codey, der unter andere auch schon für TV On The Radio tätig war. Dream Pop Tunes werden hier verbunden mit einer angenehm schmalzigen Stimme.
Porches und sein „The House“ dürften für die Berliner Hipster nun endgültig zum neuen Hausgott werden. Das Rad wird hier mal wieder nicht neu erfunden, und auf Albumlänge verliert der authentische Ansatz ein wenig an Farbe. Auch das mit dem AutoTune hätte er sich an der einen oder anderen Stelle sparen können, aber ansonsten geht „The House“ vollkommen ok. Der richtige Soundtrack, um an einem Donnerstagmittag zum Kunst-Grundstudium zu fahren.

Tina Manske

Porches: The House. Domino Records.

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