Agenturen als Arbeitgebermarke
Dorothee
Rothfuß
Veröffentlicht am 01.06.2011 - 14:23 Uhr
Im Interview: Jens Plath, Personalchef von Serviceplan in München.
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Serviceplan
Bisher war Employer Branding eher etwas für die Mitarbeitersuche von Markenartiklern. Langsam entdecken auch Werbeagenturen das Thema. Einer der Vorreiter ist Serviceplan. Jens Plath, Personalchef der Gruppe in München, spricht mit uns über Agenturen als Arbeitgebermarke.
Herr Plath, was assoziieren Sie mit dem Begriff Employer Branding?
Jens Plath: Ich bin überzeugt, dass die Positionierung als Arbeitgebermarke auch für uns Agenturen zunehmend ein Thema wird. Gründe sind beispielsweise der demographische Wandel, durch den immer weniger junge Mitarbeiter zur Verfügung stehen, aber auch die derzeit immer noch anziehende Konjunktur. Serviceplan hat einen sehr großen Bedarf an Mitarbeitern. Wir schreiben 200 bis 300 Stellen pro Jahr an den Standorten München, Hamburg und Berlin aus. Derzeit sind etwa 100 Positionen offen. Mittelfristig wird es immer schwieriger werden, exzellente Mitarbeiter zu finden.
Kämpfen Sie denn als Arbeitgeber immer noch mit Klischees?
Jens Plath: Ja. Zwar glaubt niemand mehr an das Märchen aus den 70ern, dass Agenturleute jeden Tag mit ein paar Models zum Foto-Shooting auf die Malediven reisen. Wobei das auch damals nur für ein paar Charakterköpfe galt.
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DHL Express
Thomas
Forster
Veröffentlicht am 31.05.2011 - 11:09 Uhr
Knapp 100.000 DHL-Spezialisten durchlaufen das Programm.
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DHL
Mit dem Programm Certified International Specialist (CIS) investiert DHL Express in die Verbesserung des Kundenservices. Ziel des von DHL entwickelten CIS ist es, das Wissen der Mitarbeiter im globalen Geschäftsumfeld zu vertiefen. Bis Oktober 2011, so ist zu erfahren, werden alle DHL Express-Spezialisten weltweit dieses Trainingsprogramm absolvieren. Ken Allen, CEO DHL Express, investiert in die Belegschaft, "um unseren Marktvorsprung weltweit zu sichern". Dabei geht es um knapp 100.000 Personen.
Angesichts des harten Konkurrenzdrucks speziell in der Logistikbranche versucht sich der Bonner Konzern so, vom Wettbewerb abzuheben. Dabei ist es sicher kein Zufall, dass DHL in China, Hongkong und Taiwan dieser Tage mit einer neuen internationalen Werbekampagne ("International Specialist") an den Start geht. TV, Print, Außenwerbung und digitale Medien stehen auf dem Mediaplan, weitere Länder folgen. Darin unterstreicht der Konzern seine Lösungskompetenz für die Expresszustellung - ein veritables Markenversprechen also in ganzer (Media-)Breite. So schließt sich der Kreis wieder zu den Mitarbeitern...
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Nielsen-Analyse
Thomas
Forster
Veröffentlicht am 30.05.2011 - 11:16 Uhr
McD-Personalvorstand Goebel: pusht Nielsen-Bilanz.
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McDonald´s
Eine gute Nachricht, überbracht von Marktforscher Nielsen aus Hamburg: Die Recruitment-Strategien werden offenbar vielfältiger und professioneller. Eine Analyse zeigt, dass Unternehmen in Deutschland ihr Engagement zur Personalgewinnung intensivieren und eine, so heißt es, "kreative sowie persönlich ansprechende Kommunikationsstrategie" verfolgen, um potentielle Kandidaten zu begeistern. So stieg der Bruttowerbedruck für Personalwerbung von drei Millionen Euro im ersten Quartal 2010 auf aktuell 8,5 Millionen Euro im ersten Quartal 2011. Ein gezieltes Employer Branding, um dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Verstärkt wird dieser Trend sicherlich durch den anhaltenden Konjunkturaufschwung. Eine Professionalisierung, die auch dringend geboten war. Noch immer sind nicht wenige Anzeigen und Auftritte nur wenig kreativ.
Bei der Umsetzung ihrer Recruitment-Initiativen berücksichtigen die werbungtreibenden Unternehmen alle Medienkanäle, ermittelte Nielsen: Neben Tageszeitungen und Publikumszeitschriften kommen zunehmend Radio und Internet zum Einsatz. Das Fernsehen, das bisher im Personalmarketing kaum eine Rolle gespielt hat, konnte sich im
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Vorstände sind weniger furchteinflößend als Erzieherinnen
Dorothee
Rothfuß
Veröffentlicht am 30.05.2011 - 10:00 Uhr
Kürzlich, so steckte es mir ein Pressesprecher, bekam ich einen Gesprächstermin nur wegen meines Email-Footers. „Bürozeiten Montag bis Freitag, 8.30 bis 15 Uhr“, schreibe ich da. Und: „Änderungen wegen Kindergarten- und Schulkind vorbehalten“. Der Chef, so hörte ich, fand es so toll, dass ich zu meiner Familie stehe und das durchziehe. Es sei außergewöhnlich, dass ich mich dazu bekenne. Der Presse sonst nicht mehr zugeneigt, machte er für mich eine Ausnahme. Ich nahm dankend die Blumen und den Termin entgegen.
Im Stillen aber wunderte ich mich. Ich wusste nicht, dass Kinder in der Medien- und Marketing-Branche Geheimsache sind. Den Footer habe ich schon eine ganze Weile und er löst ab und zu Reaktionen aus. Meist amüsierte, aber noch nie eine so dezidierte. Da ich nicht über eine Armada an Großmüttern in München verfüge, Omis heutzutage sowieso einen eigenen Termin- und Fitnessplan haben und meine einzige alleinstehende Freundin mir kürzlich wegen des Kinder-Abholdienstes eine fürchterliche Szene machte, stemme ich dieses Business jetzt nachmittags alleine. Während meiner biorhythmisch produktionsreichsten Tagesphase schreibe ich nun nicht mehr Artikel,
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Karstadt
Thomas
Forster
Veröffentlicht am 27.05.2011 - 11:50 Uhr
Karstadt: das Facebook-Team bei der Arbeit.
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Karstadt
Wir hatten berichtet: Auf Facebook bietet die Karstadt Warenhaus GmbH einen ungewöhnlichen Zugang zu einem Ausbildungsplatz. Bewerber können sich über Jobmessen und Informationstage informieren und erhalten audiovisuell Einblicke in den Arbeitsalltag. Petra Meyer-Ochel (Foto re., Bereichsleiterin Führungskräftebetreuung und -entwicklung) und Philip Sauerbier (Online-Redakteur Facebook) erläuterten mir das Konzept dahinter. Mit auf dem Foto: Silke Hentschke, Personalreferentin Personalmarketing und Online-Redakteurin Facebook.
Frau Meyer-Ochel, eines Ihrer Ziele bei Facebook ist es, die „Faszination Warenhaus“ zu vermitteln. Wie machen Sie das?
Petra Meyer-Ochel: Warenhaus – das bedeutet eine Vielzahl spannender Berufe, Begegnungen und Marken. Karstadt hat pro Tag 1,6 Millionen Kunden. Das ist ein extrem dynamisches Umfeld, insbesondere in diesem Jahr, wo das Unternehmen komplett neu durchstartet. Wir haben beispielsweise versucht, diese Stimmung in einem Film mit Tilt Shift-Effekt einzufangen. Er stellt eine junge Kundin in den Mittelpunkt vieler Interaktionen in der Welt des Warenhauses. Weiterhin haben wir den Wettbewerb „Die Karstadt wächst und wächst“ online, bei
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Social Media
ZAW: Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt Werbung
Dorothee
Rothfuß
Veröffentlicht am 27.05.2011 - 10:00 Uhr
Im soeben erschienenen Jahrbuch "Werbung in Deutschland 2011", das der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW) herausgibt, haben die Autoren ein Kapitel den Berufen rund um die Kreativbranche gewidmet. Die Berliner Experten berichten Erfreuliches: „Der Arbeitsmarkt meldet positive Zahlen, die Werbebranche investiert in Personal“. Die ZAW-Analyse ergibt, dass die Offerten für Werbefachexperten 2010 um 40 Prozent gestiegen sind. Im Vorjahr waren sie noch um 37 Prozent abgestürzt. Knapp 4670 Arbeitsplatz-Angebote zählte der ZAW 2010 in ausgewählten Medien (Zeitungen, Fachzeitschriften, Online-Börsen), davon kamen drei Viertel von Werbeagenturen.
Neben Kreativen, Grafikern und Textern werden vor allem Account Manager gesucht. Sie steuern das komplexer werdende Werbegeschäft an der Nahtstelle zwischen Agentur und Auftraggeber. Damit sind die Agenturen treibende Kraft in diesem Arbeitsmarktsegment. Von den Medien kamen 2010 nur 766 erfasste Ausschreibungen (plus 33 Prozent). Die werbungtreibenden Unternehmen lobten lediglich 346 Angebote für Werbefachexperten (plus 7 Prozent) aus. Besorgt sieht der ZAW den Ansturm auf die Unis. Durch die doppelten Abiturja
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Studenten der Akademie U5 entwickeln eine Kampagne für junge Familien
Judith
Stephan
Veröffentlicht am 26.05.2011 - 17:12 Uhr
Warum kriegt Ihr keine Kinder? fragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Februar dieses Jahres. Und 1012 Personen im Alter von 25- bis 45 Jahren nahmen Stellung zu den Gründen der niedrigen Geburtenrate in Deutschland. Vor der Familiengründung müssen erst finanzielle und berufliche Sicherheit garantiert sein. Perfektionsdruck, Stress und fehlende Partner verzögern die Entscheidung für ein Baby aber prinzipiell möchten 66 Prozent aller Befragten „auf jeden Fall“ oder „vielleicht“ Kinder haben. Die Studie, die die beiden Gruner + Jahr-Titel „Eltern“ und „Eltern Family“ in Auftrag gegeben hatten, zeigt deutlich: Die Jüngeren zwischen 25 und 29 Jahren stehen noch immer vor einem Dilemma.
Welche Erfahrungen Werber gemacht haben und was sich Studierende angesichts dieser Problematik erwarten, darum ging es auch Anfang des Jahres im Work-Life-Balance Workshop der Multimediaagenturen SinnerSchrader und Grabarz & Partner. Als Erwartungen an die Arbeitgeber formulierten dort Absolventen und Einsteiger Home-Office-Angebote sowie längere Auszeiten, die intensive Agenturphasen ablösen und im Gegensatz zur hergebrachten Arbeitsweise die Chance unproblematischer
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Mitarbeiter werben weltweit für s.Oliver
Judith
Stephan
Veröffentlicht am 25.05.2011 - 17:00 Uhr
Foto: ©
S.Oliver/Personalwerk.de
Einfach draufhalten, kurz abwarten und nach zwei Minuten ist das Foto da. Wenn ich mir den neuen Imagefilm von s.Oliver ansehe, werden viele Erinnerungen wach - an lustige Feten, spontane Kneipenbilder und nette Sprüche, die kurzerhand unter das Bild gekritzelt wurden und später unsere Pinnwand in der Küche zierten.
Für dieses haptische Erlebnis eines schon ausgestorbenen Mediums hat das Rottendorfer Modeunternehmen jetzt ein Revival inszeniert und die Ergebnisse per Film festgehalten.
Weltweit mehr als 7000 Mitarbeiter erhielten im Januar diesen Jahres ein ungewöhnliches Päckchen mit Polaroid-Kameras und -Filmen für insgesamt 5000 Aufnahmen."Wir wollten wissen, was unsere Leute mit s.Oliver verbinden, was sie bewegt und inspiriert – ganz gleich, ob es sich um einen Kollegen, eine Jeans, eine Freizeitbeschäftigung oder unsere Unternehmensbilanz handelt", erklärt Sabrina Wolfrum, Leiterin Corporate Marketing bei s.Oliver. Den Schnappschuss sollten die Mitarbeiter mit einem Filzstift unterschreiben und mit der Post an die Unternehmenszentrale schicken.
"Mit dem Film wollten wir die Internationalität, die Vielfalt, vor allem aber das authentische emotionale
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Wozu Facebook auch missbraucht wird
Dorothee
Rothfuß
Veröffentlicht am 25.05.2011 - 10:00 Uhr
Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass neuerdings viele Kollegen – noch vor dem ersten Schritt in Richtung Kaffeemaschine – bei Facebook einchecken, wenn sie ihr Büro betreten? Das soziale Netzwerk übernimmt eine Funktion als moderne Stechuhr. Die Chefs haben es nur noch nicht gemerkt.
Laut Wikipedia wurde die klassische Stempeluhr Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden, um Arbeitsbeginn und –ende aufzuzeichnen. Zu ihren großen Vorreitern gehörte IBM. Das Unternehmen stellte die Zeitmesser selbst her und verwendete sie über alle Hierarchieebenen hinweg. 1998 war dann Ende einer Ära. Selbst in Böblingen wurden nun die Zeiterfassungsmonstren abgehängt und wanderten in die Museen. Geier Sturzflug (Neue Deutsche Welle) hatte den Zeiterfassern schon in den 80ern ein ironisches Denkmal gesetzt („...die Stechuhr beim Stechen lustvoll stöhnt“). Das emotional und klassenkämpferisch besetzte Thema kroch in die Geschichtsbücher und in die Hauptseminare. Vor zehn Jahren widmete sich eine ganze Diplomarbeit der Stechuhr. „Mit der Macht über die Zeit von Individuen“, schreibt die Autorin Gudrun Kopf, „besitzt man auch die Macht über diese Individuen selbst“.
Das Thema
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Social Media
Die Diskussion über die Ständige Erreichbarkeit
Dorothee
Rothfuß
Veröffentlicht am 24.05.2011 - 13:55 Uhr
Dem „Mythos der ständigen Erreichbarkeit“ hat die Süddeutsche Zeitung am vergangenen Wochenende eine komplette Seite im Wirtschaftsteil gewidmet. Sie ist Auftakt zu einer Serie über die „Zukunft der Arbeit“. Jesuit Michael Bordt, ein von den Medien gerne gesuchter, höchst interessanter Gesprächspartner, kritisiert im SZ-Interview Manager, die ständig mit ihrem Smartphone hantieren. „Wer jede neueste Information auf dem Blackberry, per SMS oder im Internet bekommen will, handelt ineffizient“, findet der Rektor der Hochschule für Philosophie in München. Friedrich Roman, Partner bei der Strategieberatung Booz & Co, berichtet der SZ, er habe seinen Takt gefunden: Ständige Erreichbarkeit in der Woche, nur in Notfällen am Wochenende.
Die Faszination der neuen Medien hat uns alle ergriffen. Im Bus, beim Arzt oder in der Unternehmens-Sitzung, alle telefonieren, simsen , twittern und facebooken, was das Zeug hält. Kein Manager mehr, der nicht im Interview mindestens ein Handy neben sich auf den Tisch knallt. Ein Blick in die Augen, ein tastendes Mustern, ein Duell der Argumente ist kaum mehr möglich. Es gibt sie nicht mehr, die Gespräche „unter vier“. Die kleinen
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