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Bangs Elegie

Redaktion: 

Kai Sammet bespricht aktuell auf literaturkritik.de den Band „Elegie“ von Mary Jo Bang:

 „Am 25. Juni 2004 erschien in der New York Times eine Traueranzeige für Michael Donner Van Hook, verstorben mit 37 Jahren an einer Überdosis Medikamenten, Sohn von Gary Bang und der amerikanischen Lyrikerin Mary Jo Bang, deren Totenklage um ihren Sohn 2007 auf Englisch erschien. Nun haben es Uda Strätling und Matthias Göritz unternommen, Elegy ins Deutsche zu übertragen. Was vorliegt, ist in der Tat eine einzige Elegie, auch wenn sie aus 64 einzelnen Gedichten besteht. Hier gibt es kein zentrales Einzelgedicht, etliche Motive werden immer wieder aufgenommen und zu einem komplexen Geflecht aus Trauer, Schmerz und Anrufung komponiert: „Please / Come back. Please Be…/” – in Elegie kommt nichts vorwärts, man nimmt keine Chronologie innerer Entwicklung wahr. Zwar sind viele Gedichte mit der Realzeit verlötet: „September is“, „November Elegy“, „January Elegy“, „A Year Ends“. Doch Zeit ist hier immer – so der Titel eines anderen Gedichts – „Now“, ein unbewegliches, nur in sich selbst bewegtes „Jetzt“ des Schmerzes.“

Mary Jo Bang: Elegie. Gedichte. Englisch / Deutsch.Übersetzt von Matthias Göritz und Uda Strätling.
Wallstein Verlag, Göttingen 2018.

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