Realitäts-Nuggets der alten Bundesrepublik Große Filmproduzenten nach Marke des Tycoons, große Panzerkreuzer-Kapitäne also, die den Laden zusammenhalten, manisch nach Größerem streben, ihre Leute zum Guten wie zum Schlechten einpeitschen und dabei noch souverän auf dem Parkett zwischen gehobener Gesellschaft und Boulevard steppen, solche Filmproduzenten sind in der bundesdeutschen Geschichte eher selten: Lediglich Artur Brauner und dessen Konkurrent Horst Wendlandt entwickelten langfristig Legendenstatus, eine Generation später natürlich auch Bernd Eichinger. Zählt Günter Rohrbach mit seinen unbestrittenen Verdiensten auch in diese Riege? Dass aus der Gegenwart Oliver Berben einmal einen vergleichbaren Status
Read More Heißes Pflaster Frankfurt – Sehnsuchtsort und Sündenpfuhl Eine Wertschätzung von Thomas Groh Das Jahr ist 1981. Die Kaiserstraße, wo sich heute neben Streetfood, Restaurants und modernen Supermärkten heute höchstens noch Touristen aus der entlegensten Provinz gruseln, wenn sie mal von einem Schnorrer angesprochen werden, die Kaiserstraße also war seinerzeit noch fest im Griff des Milieus: Zwielichtige Schuppen, Prostitution, Spielhallen bestimmen das Straßenbild und festigen den Ruf des Verbindungsstücks zwischen Hauptbahnhof und Finanzviertel als Frankfurts berüchtigster Straße. Und mitten drin: Der beschauliche Blumenladen von Onkel Ossi – der große Kurt Raab
Read More Eine Art Filmhochschule in nuce Expeditionsbericht von Thomas Groh Zeitenwenden, die die Geschichte des Kinos in ein “Davor” und “Danach” einteilen, gibt es einige: Der erste Schnitt, der erste Spezialeffekt, der erste dramaturgisch voll ausgefeilte Erzählfilm, der erste Synchronton, der erste Farbfilm – allesamt Etappen auf dem Weg dahin, was man auch heute noch Kino nennt. Und dann natürlich: die großen Filme, die Epochen und Vorstellungen dessen, was unter Kino läuft, schlagartig neu definierten. Der 25. Mai 1977 ist so ein Schicksalsdatum, nach dem vieles anders war als zuvor: Es
Read More Enthemmung mit angezogener Bremse Eine Filmkritik von Thomas Groh, den wir herzlich bei CrimeMag begrüßen. Mit Death Wish greifen Joe Carnahan (Drehbuch) und Eli Roth (Regie) das Problem realer Waffen- und Gang-Gewalt in Chicago auf, über das Filmfreunde spätestens seit Spike Lees Chi-Raq informiert sind: Mit der einfühlsam erzählten, 2016 bei der Berlinale gezeigten Satire sensibilisierte der einstige Pionier des New Black Cinema für die gesellschaftliche Lage und forderte vehement Frieden für die South Side ein. Genutzt hat dieses Plädoyer nur wenig: Im Jahr 2016 ist die Mordrate nochmals angestiegen
Read More