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Poesieheft des DAAD mit Afrizal Malna
Im Oktober ist es soweit: Indonesien wagt einen großen Sprung und stellt sich mit seinen Autoren als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2015 vor. Derzeit hat das Berliner Künstlerprogramm des DAAD einen der interessantesten indonesischen Dichter zu Gast: Afrizal Malna, geboren 1957 im indonesischen Jakarta, eine der zentralen Figuren der künstlerischen Avantgarde seines Landes. Afrizal Malna ist ein Einzelgänger, der es auf neues Sehen, Hören und Verstehen jenseits des Mainstreams abgesehen hat und der Literaturszene seines Landes zuverlässig die spannendsten Impulse gibt. In den 80er und 90er Jahren war er Mitglied des Theaters Sae, das dem Regime Suhartos mit den Mitteln der Kunst Widerstand leistete, indem es den gesellschaftlich Entrechteten und Marginalisierten Gehör und Raum verlieh. In den 90er Jahren engagierte Malna sich zudem kurzzeitig in der Aktivistengruppe „Urban Poor Consortium“, die bis heute Kritik übt am mangelnden Wohnraum für die Ärmsten der Armen. Irritation gehört bei Afrizal Malna zum poetischen Prozess, er mutet sie nicht nur seinen Lesern, sondern auch sich selbst zu. Glaubwürdigkeit markiert die andere Seite seines literarischen Tuns. Die Frage, die Afrizal Malna sowohl in seinen Performances als auch in seinen Gedichten erforscht, ist das vertrackte Verhältnis zwischen Sprache, Körper und Raum. Vertrackt, denn nicht zuletzt die Sprache – die man vermeintlich hat und die man doch immer wieder „machen“ muss – bestimmt über den Ort des Ichs im Raum.
Mit „druckmaschine drittmensch“ stellen wir 18 Gedichte Afrizal Malnas in der deutschen Übersetzung Ulrike Draesners vor (Interlinearfassungen: Sophie Anggawi und Katrin Bandel). Das Poesieheft hat 44 Seiten, kostet 5,-- Euro und kann über den Buchhandel oder beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD bestellt werden
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