Surfprozesse
"Surfprozesse, Lesehupen & Kerle aus Paris" - Ein neuer Essay von Frank Milautzcki in der Inzestbude auf lyrikkritik.de - eine weitere Erkundung postmoderner Philosophie - diesmal ist es Deleuze, der die Ideen gibt:
"Die Art, wie er Bezüge aufnimmt und Bezüge herstellt, ist eine poetische und keine philosophische, so daß sie dem, der von der Philosophie herkommt, Erlebnisse verschafft, und dem, der aus der Poesie rüberlugt, ebenso. Die „Neuen Geheimnisse aus Paris“ (Sloterdijk) sind wie alles Geheimnisvolle eine Befragungsquelle und Deleuze besteht darauf, daß sie poetisch genutzt wird und nicht mathematisch. Wie ein Gedicht nicht „stimmig“ gelesen wird, sondern bezugsreich, voller Flopübergänge. Das ist wie ein aufgeplatzter Raum, der sich selber repariert. ("Beckett sprach davon, ,Löcher' in die Sprache zu ,bohren', um das zu sehen oder zu hören, ,was dahinter hockt'.", läßt uns Deleuze in Kritik und Klinik wissen und Alfred Jarrys Pataphysik verteidigt er: "Von einem Element zum anderen, zwischen der alten Sprache und der gegenwärtigen, die von ihr affiziert wird [...], reißen Klüfte und Lücken auf, die allerdings mit unermesslichen Visionen angefüllt sind.").
Leerstellen, Lücken im Fließmuster, die veränderte Pause im Takt, dem Prinzip entöffnet – das sind die Orte, an denen man Neues erleben kann. „Denken macht Spaß“ ist nicht die schlechteste Botschaft und man liest sie im ganzen Kerl Deleuze und vielleicht ist es auch kein Zufall, daß sie mit einem gewissen Augenzwinkern aus Paris herwinkt."
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