Die Kräfte hinter den Formen
Die Imaginationskraft, die in der Vergegenwärtigung von Naturprozessen liegt, gewinnt gerade in jüngster Zeit wieder an Aktualität. Die breit geführte Diskussion, ob wir mittlerweile in einer menschengemachten Umwelt leben, schärft das Bewusstsein für die Natur und die hinter ihren Erscheinungen stehenden Kräfte, wie auch für die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt. Die Ausstellung in der Galerie im Taxispalais (läuft noch bis Ende Februar) Die Kräfte hinter den Formen– ein Titel, der auf den Künstler und Geologen Per Kirkeby zurückgeht – widmet sich der Auseinandersetzung mit Materie und Formprozessen in der zeitgenössischen Kunst. Sie versammelt Arbeiten, die Entstehungsprozesse und Formkräfte in der Natur reflektieren, in eine künstlerische Form übersetzen und ihre Bezüge zum Menschen ausloten. Gemeinsam ist den künstlerischen Positionen die Verschränkung von Forscherdrang und Formwillen. Die Künstlerinnen und Künstler erarbeiten in Fundstücken und neuen Konglomeraten eine Geologie unserer Gegenwart. Sie nutzen Erdgeschichte als Denk- und Vorstellungsraum, um unser Verständnis von Zeit und unser Verhältnis zu einer sich stetig wandelnden Umwelt zu erschließen, und sie beschäftigen sich mit den Folgen unseres Umgangs mit Natur, Materie und damit letztlich mit uns selbst. Nicht ohne humorvolle Komponente spielen sie mit einer Sehnsucht nach Ganzheitlichkeit, mit dem Drang, die Welt verstehen zu wollen, mit der Ehrfurcht vor der Schöpfung und dem Glauben an die eigene Schöpferkraft – eine Haltung, die immer auch das eigene Tun reflektiert.
Arbeiten von:
Jonathan Bragdon, Nina Canell, Julian Charrière, Olafur Eliasson, Ilana Halperin, Roger Hiorns, Per Kirkeby, Katie Paterson, Giuseppe Penone, Jens Risch und Gäste, Hans Schabus, George Steinmann
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