Dada today
Cover des dazugehörigen Buches, erschienen bei Black Ink
„Hält sich ein Enjambement versteckt im Sprung von 4 zu 5? Eher nicht, wird dort kein Danebensein ausgestellt, sondern fungiert das zwei Zeilen nacheinander ausfädelnde da (oho: „da/ … da/“!)“, meint Christian Steinbacher und stampft dabei rhythmisch auf den Boden. Franz Josef Czernin geht es ruhiger an: „Dada und die avantgardistischen Traditionen werden einmal Moment einer Kräftekonstellation gewesen sein, die auch andere Zeitalter und Literaturen einschließt.“ Dagmara Kraus singt darauf ein gar schönes Dada-Lied: „Das Af’teur-lè di zagte vîr zint maoulzalât“. Nikolai Vogel greift sich an die Augen und brüllt: „Die sich öffnende Pupille, weit, weit öffnende Pupille, das All kommt, vergeblicher Versuch gar zu blinzeln, (Data=)Dada Explosion, Dadanova: Superdada, Superdada, gleißendes (Licht=) DADA!“ Christian Uetz schweigt – vorerst! Wie auch immer: Dada ist da, ist munter wie ein Fisch in der scharf gewürzten Bouillabaisse des Lebens! Davon zeugen und überzeugen an diesem Abend die genannten Gegenwartsdichter.
Moderiert von Andreas Trojan bestreiten sie den dritten Abend des Projekts „Gä weida dada. 100 Jahre Dada und München“ und erkunden theoretische und praktische Facetten dessen, was sie selbst der 100 Jahre alten Strömung zu verdanken haben. Näheres dazu hier
Dienstag, 5. Juli 2016, 20 Uhr
Dada today. Mit Christian Steinbacher, Franz Josef Czernin, Dagmara Kraus, Nikolai Vogel, Christian Uetz
Ort: Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83 a
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