Airplay für den Brueterich
Konstantin Ames stellt in der Saarbrücker Zeitung die Brueterich Press von Ulf Stolterfoht vor:
„Der selbsternannte „Erwerbslyriker“ gehört zur kleinenSchar derjenigen Poesieverrückten, die ein vorgezogenes Erbteil investierten, um so diejenige Literatur publik machen zu können, die sie schmerzlich unterrepräsentiert sehen, sie wird gemeinhin als „experimentell“ bezeichnet wird. Womit allem Anschein nach auch ein Stigma verbunden ist, denn solche Literatur findet in den großen Verlagshäusern schlicht nicht mehr statt. Bittere Armut gilt in Deutschland sowieso als Poetenpflicht. Und genau darauf bezieht sich auch das grell-ironische Verlagsmotto von der schwierigen Lyrik und dem hohen Preis. Ob er sich eine ordentliche und regelmäßige Verlagsförderung nach österreichischem Modell wünscht? Stolterfoht zögert kurz und verneint dann. Regelmäßige staatliche Finanzspritzen führten nur zu Bequemlichkeit.
Der Einmannverlag, der seinen Namen einer Wortschöpfung Stolterfohts aus dessen poetischem Großprojekt „fachsprachen“ verdankt, setzt auf ein Abonnentensystem und auf den vergleichsweise kostengünstigen Internet-Vertrieb. Dieses System hatte bereits, nach einigen anfänglichen Akzeptanzschwierigkeiten beimBuchhandel, im Fall der „Roughbooks“des Kultverlegers Urs Engeler Erfolg. Ab einer Zahl von 250 Abonnenten wird auch Brueterich Press schwarze Zahlen schreiben; bei einer Erstauflage von 500 Stück pro Buch.Stolterfoht, gefragt wie er die Chancen einschätzt, lächelt optimistisch.“
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