Hugo Cyrill Kulp Baruch alias Jack Bilbo
Dominik Irtenkauf bespricht aktuell auf faustkultur den Roman von Ludwig Lugmeier um Hugo Cyrill Kulp Baruch alias Jack Bilbo (und fixpoetry wünscht dem Buch noch mehr Leser!):
„Jack Bilbo, der damals diesen Namen noch nicht führte, hatte bereits eine Schrift zu seiner Zeit in New York in einer Zeitschrift veröffentlicht – die NS-Gazette „Der Angriff“ spricht von ihm als „Jack Bilbo, jüdisch plutokratische[n] Gangster, der die arische Jugend mit seinen Büchern vergiftet“ (S. 112). Bilbo wird krankenhausreif geschlagen, 9 Wochen liegt er im Gips. Als er wieder so weit genesen war, dass er flüchten konnte, haut er nach Frankreich ab. Jahre der Flucht vor den Nazis schließen sich an. Zugleich findet Bilbo keine Heimat mehr, bis er in den letzten Lebensjahrzehnten wieder in Berlin landet. Zuvor wird er auf Mallorca und in Großbritannien und Frankreich landen. Als Staatenloser macht er aus der Not eine Tugend, eröffnet mehrere Bars, Galerien und Kneipen, wo sich die Crème de la Crème der damaligen Kulturbranche trifft: Kurt Schwitters, Hein Heckroth, Jankel Adler und Henry Miller.“
Ludwig Lugmeier: Die Leben des Käpt’n Bilbo. Faktenroman. Verbrecher Verlag, Berlin 2017
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