Marie Tidl 1916 – 1995
Leben und Werk der österreichischen Schriftstellerin Marie Tidl 1916 – 1995 –am Donnerstag, 4. April, 19 Uhr im Bezirksmuseum Neubau, Stiftgasse 8, 1070 Wien:
Lesung aus: „Frieden Freiheit Frauenrechte!" von Georg Tidl, Marie Tidl, mit Vera Albert.
Leben und Werk der österreichischen Schriftstellerin Marie Tidl (1916 - 1995).
Georg Tidl zeichnet die Lebensgeschichte einer mutigen, begabten, konsequenten Frau nach, die seine Mutter war und in ihren Schriften, Prosaarbeiten, Gedichten nie aufgehört hat, gegen die Überwältigung durch das Unmenschliche anzukämpfen.
Meine Gedichte sollen sein
der Stein,
der durch die Scheibe fällt,
die meine Welt
von eurer trennt.
Marie Tidl
Von Geburt an bis zu ihrer Versetzung als Mittelschulprofessorin im September 1944 an die Oberschule für Jungen in Spittal an der Drau war Hernals der Lebensmittelpunkt von Marie Tidl. Das Haus, in dem sie aufgewachsen ist, Hernalser Hauptstraße 79, ein gewaltiger Hausherrnbau, ist mit seinen Höfen, mit den unterschiedlich ausgestatteten Wohnungen, je nach Lage der jeweiligen Stiege, ein beeindruckendes Dokument für die Hernalser Wohnsitutation in der Monarchie und der 1. Republik. Auf der ersten Stiege rechts hofseitig hat Marie Tidl auf den breiten Fensterbrettern ihre Puppenküche aufgebaut, ihre Hausaufgaben geschrieben und gelesen - alles, was sie in die Hände bekam. Ihr Vater ein in Hernals bekannter soz. dem. Gewerkschaftsfunktionär, der über einhundert Arbeitsprozesse gewonnen hatte, war in seinem Grätzel Ratgeber in allen Lebenslagen und oft Retter in letzter Not. In dieser Wohnung erlebte Marie Tidl die Deportation der jüdischen Familien, die auf ihrer Stiege gewohnt hatten, und ihre Verhaftung im November 1938.
Zum Buch => Frieden Freiheit Frauenrechte!
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