Okkulte Kunst
Alexander Graeff stellt vor:
Über fünf Jahre haben wir an diesem Band gearbeitet, Geld eingesammelt, um ihn zu finanzieren, Texte lektoriert und redigiert – nun liegt er endlich vor: der interdisziplinäre Sammelband mit wissenschaftlichen Essays über das Okkulte in Literatur und Kunst. Die Anthologie »Okkulte Kunst« ist im transcript Verlag Bielefeld erschienen und versammelt zahlreiche Beiträge von Künstler*innen, Literat*innen, Filmemacher*innen und Wissenschaftler*innen oder Personen mit Doppelqualifikation in Wissenschaft und Kunst.
Das Buch zeigt unter anderem, wie sich Pluralisierungsprozesse gegen traditionelle Weltsichten in allen Bereichen gesellschaftlichen Handelns vollziehen, in Kunst und Literatur, aber eben auch im Bereich der religiösen und weltanschaulichen Orientierung. Und diese Pluralisierungsprozesse zeigen sich nicht nur erst seit der Neuzeit.
Alexander Graeff (Hg.):
Okkulte Kunst
254 Seiten; 8 Abbildungen; Softcover
Mit Beiträgen von Alexander Graeff, Anneke Lubkowitz, Carlos Idrobo, Christoph Wagenseil, Dominik Irtenkauf, Elizabeta Lindner Kostadinovska, Martin Weyers, Rüdiger Sünner, Tobias Roth und Ute J. Krienke. Coverabbildung von Alexander Gehring.
ISBN 978-3-8376-4763-1
34,99 Euro
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Zahlreiche Ausstellungen und Buchveröffentlichungen der letzten Jahre zeigen deutlich: Das »Verborgene« und »Geheime« in der Kunst ist nicht nur Gegenstand kunsthistorischer Forschung, sondern spielt auch in der Kunstpraxis eine verstärkte Rolle. Motiviert wird eine solche Kunst von der Vorstellung, dass sie nur indirekt fassbar, sichtbar und sagbar ist. Diese »okkulte Note« (Eugen Mirsky) erhärtet die Auffassung einer devianten, inoffiziellen und verborgenen Seite des Kunstwerkes und seiner sozialen Dimensionen.
Die Beiträge des interdisziplinären Bandes nähern sich historisch wie systematisch dem Phänomen einer »okkulten Kunst« und knüpfen dabei neben der Rezeption des Okkultismus als Inspirationsquelle auch an die Vorstellung an, dass es »okkulte Kunst« als ästhetisches Konzept geben könnte.
Weitere Informationen und ein kurzes Interview mit dem Herausgeber finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
1. Alexander Graeff: Okkulte Kunst. Geschichte – Systematik – Aktualität
2. Christoph Wagenseil: ‚Den‘ Okkultismus gibt es nicht. Politische Transformation – geschichtsphilosophische Praxis – okkulte Kunst
3. Tobias Roth: Hinauf in den Abgrund. Inszenierung und Okkultismus der Amorspekulation im Florenz Lorenzo de’ Medicis, besonders in Giovanni Picos Commento
4. Carlos Idrobo: Heinrich Drebers Sappho und ihre Darstellungen als Selbstmörderin in der Kunst des 19. Jahrhunderts
5. Martin Weyers: Die Transformation des Mythos durch die Moderne
6. Rüdiger Sünner: Gottes zerstreute Funken. Jüdische Mystik bei Paul Celan
7. Elizabeta Lindner Kostadinovska: Elemente der (lurianischen) Kabbala und okkulte Motive in Gustav Meyrinks Roman Der Golem
8. Ute J. Krienke: Schattenseiten, Doppelgänger – Aspekte okkulter Denkfiguren in kunstpsychologischer Deutung
9. Dominik Irtenkauf: Okkulter Sound. Über Narration von Hörbarkeit
10. Anneke Lubkowitz: Okkulte (Text-)Praktiken. Animismus als Poetik in John Burnsides Romanen The Locust Room und Glister
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