Philosophie des Orgasmus
Neu bei Suhrkamp: Claus-Steffen Mahnkopfs Philosophie des Orgasmus.
“Dass Menschen einander lieben, begehren, attraktiv finden, miteinander verkehren – das ist so selbstverständlich, dass man sich immer wieder ins Bewusstsein rufen muss, wie wenig selbstverständlich genau dies ist. Fortpflanzung folgt aus dem Selbsterhaltungstrieb, der wiederum logisch aus dem Leben selbst folgt. Ist Leben einmal in der Welt, muss es sich verlängern und braucht dazu die entsprechenden Mittel. Aber Liebe, Gefühle, Emphase, Ekstase? Das ist nicht nötig und hat sich doch evolutionär herausgebildet.
Das trifft auch auf den sexuellen Höhepunkt zu. Nur wer, um es emphatisch zu formulieren, jedes Mal staunt, dass es ihn überhaupt gibt und wie er sich entfaltet, zeigt sich seiner würdig. Zum Orgasmus gehört nämlich das Überwältigtwerden, das Übersteigen einer rationalen Kontrolle, und das hat er mit den elementaren Formen des Staunens gemein.“
Klappentext: Wer den schönsten Augenblick sucht, kommt rasch auf den Höhepunkt der Höhepunkte: den Orgasmus. Wiewohl Dauerthema in den Medien, ist die sexuelle Erfüllung mitnichten eine einfache Sache. Sie ist biologisch und kulturell, sinnlich und symbolisch, fleischlich und geistig, emotional und kommunikativ. Und weiblich und männlich, mithin zutiefst menschlich. In ihr treffen die Naturgeschichte und die Evolution auf die großen Erzählungen vom menschlichen Glück, einer emanzipierten Gesellschaft, einer reifen Liebeskultur und eines befreiten Geschlechterverhältnisses, kurz: eines guten Lebens.
Das Staunen über den Orgasmus erhält in diesem Buch eine Philosophie, die Wissenschaft mit Kunst, Literatur, Film und Musik, die intellektuellen Diskurse mit Alltagserfahrungen und die politische Frage mit der Utopie einer leidenschaftlichen und erfüllenden Glückseligkeit verbindet.
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