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Magazin für Verrisse aller Art    Archiv

Herausgegeben von Dieter Conen & Hadi Eberhard

   



AUSGABE 5

 

ZEITGESCHEHEN: Boris, Babs & Sabrina


Es ist heraus: Unser aller Bobbele liebt Sabbele Setlur! Die Sensation ist perfekt. Kein Gesellschaftsmagazin, das auf sich hält, darf diesen brisanten Tatbestand unkommentiert der Vergessenheit anheim fallen lassen. So auch Lit-eX nicht. Wohlan denn:
Warum eigentlich die Scheidung?

Da helfen zunächst bekannte Gedankengänge weiter (siehe unsere tiefschürfende Abhandlung über André und Steffi): Geld und Ruhm, darf man getrost mutmaßen, eröffnen ununterbrochen verlockende Optionen. Verführungsangebote und Glücksversprechen in Hülle und Fülle. Ein geldiger Rühmling braucht in keiner Paarbeziehung zu verharren, die ihm stinkt. Er steigt einfach um in einen bequemeren Sattel - und verlässt auch diesen, sobald der zu drücken beginnt. Das kann munter fortgehen, bis Geld und Ruhm verbraucht sind oder wegen Verfallenheit von Geist und Körper nichts mehr nutzen. Doch womöglich gibt es in dieser Hinsicht keine Grenze. Man denke nur an die Sexbombe Anna Nicole Smith und ihren 90jährigen Milliardär!

Gut, man muss also schließen: Bobbele ist den außerehelichen Verlockungen erlegen, die massenweise auf ihn eingehagelt sind. Dem Hagel allerdings hat er nichts Nennenswertes entgegen gestellt, wie Lit-eX aus Insiderkreisen erfahren hat. Im Gegenteil. Wenn er in schicken Bars aufgekreuzt ist, hat er hemmungslos mit dicken Scheinen um sich geworfen und ansonsten den geilen Großkotz herausgekehrt wie seinerzeit nur Sascha Hehn, als er noch keinen Angelschein hatte. Darauf fahren eigentlich nur die schlichteren Gemüter unter den Mädels ab. Die aber wie die Hölle. Und was ist das sogenannte Nachtleben anderes als eine Ansammlung von Gimpeln und Gimpelinnen, die, wenn's ohrenbetäubend schmettert aus Lautsprechern und man vor allgegenwärtigem Schlichtgebagger um den Verstand kommen könnte, wenn man einen hätte, just dies für das große, tobende Leben halten? Egal.

Boris jedenfalls wechselte mit fliegenden Fahnen über zur Spitzenverlockung Sabrina Setlur. Erleichtert hat ihm diesen Schritt eine Gattin, die außer Shopping-Vergnügen und glänzenden Auftritten in der Meute der Armani- und Prada-Prols offenbar nichts vom Leben erwartet als ein paar schmeichelhafte Fotos in einschlägigen Gazetten und also auch ihr Sinnen und Trachten auf nichts anderes richtet, von der eigenen Brut einmal abgesehen. Bissl dürftig für einen, der sich vielleicht nach den Sternen sehnt.
Man sieht die beiden förmlich vor sich: Wie sie nach ermüdend langen Ehejahren beim letzten Versuch, sich aneinander zu schmiegen und zu retten, was zu retten ist, bloß noch das kalte Geräusch kollidierender Konsumautomaten machen.

Aber tut Boris das wirklich: Sich nach den Sternen sehnen? Oder ist er doch nur ein Einfaltspinsel vom Land, der durch ein singuläres Talent zu Geld und Ruhm gekommen ist, und nun zur leichten Beute eines samenklauenden Natterngezüchts wird, das in ihm nicht - wie er eitlerweise zu meinen scheint - den edlen Menschen B. B. erkennt, sondern nur das abfindungsträchtige Nabobbele oder den karriereförderlichen Medienstar?

Vorhang zu und alle Fragen offen.


Sabine Sense-Sähbelmann




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