• Wie vor hundert Jahren

    Meinen Urlaub 2008 verbrachte ich an Ostern in der Schweiz in einer einsamen Berghuette. Die Huette war komplett aus Holz. Jedes Zimmer war in einer anderen Farbe – pastellblau, rosa, lindgruen, beige – mit einer dicken Schickt Lack gestrichen. Der Lack blaetterte an manchen Stellen ab und legte so einen Blick auf darunter liegende Lackschichten oder das blanke Holz frei. weiterlesen »

  • Zu viele Gebaeude im Netz

    Ich bin seit etwa acht bis zehn Jahren im Web aktiv, habe einzelne Moeglichkeiten zur Online-Veroeffentlichung, aber auch Portale von Kulturservern wie nrw-literatur-im-netz.de zur Selbstdarstellung genutzt. Seit September 2004 betreibe ich eine eigene Website, crauss.de, die ich selbstaendig und in Heimarbeit aktualisiere. Da ich kaum Programmierkenntnisse habe, bedeutet dies stetige Bastelarbeit. Demzufolge ist die Website zwar einfach strukturiert, andererseits jedoch nicht ueberfrachtet mit Popups und unnoetigem Schnickschnack. weiterlesen »

  • Ein Cocktail fuer alle

    Mein Interesse an Lateinamerika bewog mich Ende der 1980er Jahre dazu, in Mexiko zu studieren, wo ich an der UNAM meinen Magister in Iberoamerikanischer Literatur gemacht habe. Es war mein erster Kontakt mit einem Land, das wesentlich aermer war als mein Heimatland Belgien. Diese Erfahrung hat mich vieles gelehrt. Sie hat mich nicht zuletzt erkennen lassen, dass wir trotz allem vieles gemeinsam haben. weiterlesen »

  • Mein Roman des Jahres

    Dietmar Daths neuer Roman Die Abschaffung der Arten setzt nach dem Ende der Menschheitsgeschichte ein. Eine Revolution hat stattgefunden und eine neue Zivilisation hervorgebracht. Tiere sind an der Macht, verteilt auf drei staatengrosse Staedte. weiterlesen »

  • Marathonficker vs. Disneyschleimi

    Glaubt man Disney-Filmen und den gaengigen Pubertaetshochglanzmagazinen sieht ein Vertreter der Spezies maennlicher Teenager heute so aus: Seine feinporige, leicht gebraeunte Haut umspannt einen durchtrainierten, wohl ausgemessenen Koerper. Sein weisses Gebiss ist den Traeumen eines Zahnarztes entsprungen und er weiss immer, was er sagen und was er nicht sagen soll. Kurz, er heisst Zac Efron und ist so unschuldig wie schoen. weiterlesen »

  • Die Kunst und das Geld

    Dass dieses Jahr offensichtlich schneller fuer mich verging, wie das vorherige, bemerkte ich erst ziemlich spaet. Koennten wir nicht ihr Honorar fuer das naechste Jahr noch im Dezember ueberweisen?, wurde ich von einer Institution freundlich gefragt. Und als ich meine Einnahmen und Ausgaben verrechnete, fiel mir auf, dass ich in diesem Jahr viel zu wenig ausgegeben habe. Also sagte ich: Bitte nicht! Bitte mir kein Geld ueberweisen! und vergab gleichzeitig zwei Auftraege fuer Videoschnitt und Rahmenbau, um meine Ausgaben schnell noch zu erhoehen. weiterlesen »

  • Im Bus nach Bangkok

    Wie einige Minuten einer Busfahrt im Koenigreich Thailand zum herausragenden Moment des Jahres 2008 werden konnten: Am 8. September diesen Jahres, einem Montag, sassen meine Frau und ich, in einem so genannten V.I.P.-Bus von Chumphon nach Bangkok. weiterlesen »

  • Wir braucht keine Mauern

    Fast alle Architekten und Urbanisten wissen, dass die Idee der Gemeinschaft sich dem Untergang naehert. Sie glauben, dass sie eine moralische und soziale Verantwortung haben, dieses alte Gut wieder instand zu setzen. Leider hat keiner von ihnen eine zuendende Idee, was Gemeinschaft eigentlich bedeutet und wie man sie ueberhaupt herstellt. weiterlesen »

  • Birth of the Cool

    Ein Jahr ist wieder vorbei. Liegt es wirklich am Aelterwerden, dass die Zeit immer schneller vorueber zu gehen scheint, oder an der Masse von Eindruecken die, je dichter sie ist, den zeitlichen Raum schmaelern lassen? Ist das zeitliche Wegrinnen ein Ausdruck vom Verlust der kindlichen Neugierde an allem oder ein persoenliches Problem des Gedankens, nicht alles erreicht zu haben, was man sich fuer ein Jahr so vorgenommen hat? weiterlesen »

  • Wie alt bist du, Europa?

    Als ich jung war, hat mir diese Arbeit noch Spass gemacht. Ich sitze einer Serbin gegenueber und versuche ihr Alter zu schaetzen. Wir sind die einzigen Gaeste in einem Raum, der aussieht wie eine post-kommunistische Edel-Kantine fuer Flughafenangestellte. Die Speisekarte verraet wenig ueber die Qualitaet des Essens, das, wie man mir versichert hat, wirklich gut sein soll. weiterlesen »

  • Globalisierungskritik, wie weiter? Antwort #77

    Meine Weltanschauung – als Veteran unter den Befuerwortern einer nachhaltigen Entwicklung-, wurde stark von den Buechern gepraegt, die ich in den 1970ern las, inklusive Fritz Schumachers Small Is Beautiful. Ich mochte den eigenwilligen Mix aus Psychologie, Oekonomie, Philosophie, Technologie und Politik. Obwohl mir das Buch 35 Jahre spaeter nicht ganz so schluessig erscheint wie damals. Man sagt, dass Schumacher sein Buch eigentlich Economics As If People Matter nennen wollte. Doch sein Verleger war ueberzeugt davon, dass das langweilig sei und kam auf den einpraegsamen Titel Small is beautiful. weiterlesen »

  • Allzeit bereit

    Es ist zehn Uhr Morgens. Der Handywecker gibt ein aetzendes Piepen von sich, das mich aus meinem Schlaf reisst. Das nervende Geraeusch endet nach einem Sprint durch das Zimmer. Den Schlaf aus den Augen reibend, schalte ich den Desktop-PC ein. weiterlesen »