Sonntag, 29. Dezember 2019
Sonntag, 22. Dezember 2019
Samstag, 21. Dezember 2019
Bartleby-Effekt / Der Graue II
Bar der verbalen Sprache
sind Kreaturen unendlich beredt.
Nur im Schreiben, nie im Sprechen
finde ich solche Räume.
Sprechköpfe in unendlichem Monolog
knattern durch meines Albträume:
Je mehr ich zurückweiche, je stiller ich werde,
desto lauter und dringlicher bearbeiten sie mich.
Nur im Schreiben, nie im Sprechen
finde ich solche Räume.
Sprechköpfe in unendlichem Monolog
knattern durch meines Albträume:
Je mehr ich zurückweiche, je stiller ich werde,
desto lauter und dringlicher bearbeiten sie mich.
Das verbale Kesseltreiben schließt meine Luken.
Das Boot ins Meer des Möglichen
hat längst abgelegt.
Das Boot ins Meer des Möglichen
hat längst abgelegt.
Debrah L. Johnson von der University of Iowa zeigte mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie, dass introvertierte ... Menschen eine bessere Durchblutung und höhere Aktivitäten der Frontallappen und des vorderen Thalamus aufweisen, also Hirnregionen, die für Erinnerung, Problemlösung und Planung relevant sind, während Extravertierte erhöhte Aktivitäten in den Temporallappen, im hinteren Gyrus cinguli sowie im hinteren Thalamus zeigen, was für eine stärkere Inanspruchnahme durch sensorische Prozesse spricht. Introvertierte beziehen also mehr Informationen in die Problemlösung ein, Extravertierte denken und reagieren schneller. (Quelle)
Wolf Science Center Ernstbrunn, 15.12.2019
Text, 21.12.2019
Text, 21.12.2019
Freitag, 20. Dezember 2019
das hündchen - mit einer zeichnung von friederike mayröcker
das hündchen
// für Friederike Mayröcker //
es sei, so sie, ein erstaunen gewesen,
es sei, als hätten wirs gewusst,
es sei ein hin- und hergeworfner ball, ein bild gewesen:
zwischen ihr und ihm
sei die idee des hündchens, mit dem sie über hügel stiebe,
sei schieres bild geblieben;
sei beiden leibhaft unvereinbar erschienen
mit der täglichen fährtenlese des zu schreibenden.
und als er dann jäh fort gewesen,
und wir weder worte des nachrufs noch des trostes gekonnt,
und wir das figürchen genommen – blau geäderte weisse keramik (delft gedacht) – ,
und es ein kauernd aufmerkendes hündchen gewesen
und dies ihr statt der worte als ein zeichen geschickt.
und so war das hündchen, wie sie dann schrieb, aus dem simplen ding
und wieder ein lächelndes thema geworden
und sie inbegriffen wie auch ihn erinnernd,
und sie uns (das echte haarichte tier und mich) grosszügig eingelassen
in jenes motiv via stetig erneuerter briefe und skizzen.
wien, 13.03.2012
Zeichnung: Friederike Mayöcker, 2009 (für meinen Hund)
- - -
2009 zeichnete Friederike Mayröcker meinen Hund und es entspannen sich Unterhaltungen und eine kleine Korrespondenz zum Thema. Aus dem Material wurde 2012 ein Gedicht: "das hündchen".Erstdruck: Schwerpunktheft “Friederike Mayröcker” der Literaturzeichrift MATRIX 28/2012, hg. von Theo Breuer, Pop-Verlag, Ludwigsburg.
Donnerstag, 19. Dezember 2019
Mittwoch, 18. Dezember 2019
Wolf Bernsteinauge / amber-eyed wolf
Es kostet Überwindung
Tiere im Gehege zu fotografieren.
Aber sie finden auch,
dass manche von uns interessant aussehen.
Wolf Science Center Ernstbrunn, 15.12.2019
Dienstag, 17. Dezember 2019
Wasser
Was würde bleiben
würdest du den Fetisch
des Selbst dem Lauf
des Flusses anheim geben.
Ach schöne Worte nur
und nobler Tand
im Tagesrest der
Feierabendpredigt.
Verliere dich, dann
hast du dich -
woran du hangest,
verlierst du ohnehin.
Wärst Wasser du,
du lebtest nicht und
müsstest dich zum Leben
nicht täglich neu entschliessen.
Wien, den 16.12.2019
Samstag, 14. Dezember 2019
Dienstag, 3. Dezember 2019
Nachtkritik
Was auf der Bühne des Tages
wie ein glückendes Spiel erschien
hält vor dem nächtlichen Kritiker
meistens nicht stand.
Wien, den 3.12.2019
Montag, 2. Dezember 2019
Schlachtfeld
Was die Biber innerhalb einer Woche umgelegt haben,
macht mehrere Dutzend voll.
Wien, den 1. Dezember 2019
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