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Sonntag, 5. Januar 2020

Zazen



Der Körper reglos
ruht in Gelassenheit,
ist vorbereitet.

Hinter den Lidern
des zutraulichen Geistes
wird rekognosziert.

Forscher, stirnbelampt,
zeigen einander
den glimmenden See.

You're at home, baby,
oder Good old Goethe,
denn alles ist gut.

Geformt, wird formlos
wieder, was dir fassbar schien,
die Spur verwehrt im Sand.

Die Hand will greifen
und begreifen will der Geist.
Fang von vorne an!








Der Einstieg in des Rekognoszierungsgelände der Meditation ist nicht notwendig an die Maschinerie der Mystik gebunden, sondern mag auch auf rationalem Weg der physiologischen und psychischen Gesetzmäßigkeiten erfolgen. Ist das Terrain einmal erreicht, mag man das schwere theoretische Gerät getrost ablegen und sich mit leichtem Gepäck auf eine staunende Wanderung begeben, beruhigt, sich um deren Fortschritt und Gelingen nicht kümmern zu müssen. Die Expedition hat kein Ziel, kennt keinen Verlust und keinen Gewinn. 

Bedenke, dass die angemessene Kleidung dafür nicht von ungefähr keine Taschen aufweist. Nicht nur darin ähnelt sie dem Totenhemd.


Wien, den 04.01.2020





Mittwoch, 13. März 2019

Transgender nervt - Kleine Klärungen & Erklärungen für die, die's interessiert


Current Transgender-Clichés are probably not very helpful to conceptualize the phenomenon.




Update, Notiz (08.07.2019)

Die Ö1-Sendung "Leben im falschen Körper" am 18.06.2019 mit ihrem - wie der Titel bereits andeutet - weitgehend physiologischen Ansatz (Körper- und Geschlechtsdysphorie) veranlasst mich zu einem Diskussionsbeitrag per E-Mail, der auch prompt auf Sendung geht:
Liebe KollegInnen,
Schön, dass Sie das Thema aufgreifen! Ein wenig traurig freilich, dass Sie dem Common Sense des "in falschen Körper" folgen.

Als - freudig - Betroffener würde ich sagen, daß meine damalige Dysphorie weniger vom So-Sein der Leiblichkeit bedingt war als von den GESELLSCHAFTLICHEN Paradigmen und Imperativen, denen ich als biologische Frau unterworfen gewesen bin.
Seit meinem Outing und der langwierigen Erlangung einer neuen - auch bürgerlichen - Identität bin ich diese Sorgen los und kann mich in Paradimen bewegen, die geeigneter für mich sind.

Ius Civile
Mit diesem Diskussionsbeitrag unterbreche ich die Ausführungen des Spezialisten zu operativen Maßnahmen aller Art. Ein Thema, das ich persönlich als unangenehm und peinlich empfinde, wenn es in der Öffentlichkeit abgehandelt wird. -  
"Öffentlich" im wahrsten Sinne des Wortes dahingegen ist die Neubegründung der bürgerlichen Existenz, die mit einem solchen Genderwechsel einhergeht: Neuer Name, neuer Gendereintrag - ein "öffentlich rechtlicher" Akt, den man als Mensch fortgeschrittenen Lebensalters an allen möglichen Fronten durchzuführen und zu verteidigen hat. 

Das ist viel Arbeit und birgt auch mannigfaltiges Konfliktpotenzial, da manche Ämter, etliche Firmen und speziell der Gesundheitssektor (Notaufnahme, Versicherungswesen) auf diesen Themenbereich wenig vorbereitet sind. Mit Geduld, Spucke und hilfsbereiten Rechtsanwälten lässt sich auch dies in monate- bis jahrelanger Kleinarbeit neu ausrichten. 

Wir machen das
Aber noch einmal zurück zu einem Diskurs, der suggeriert, mit körperlichen Veränderungen - gemeint ist: mit Inanspruchnahme von Dienstleistungen / Techniken der invasiven Medizin sowie der Inanspruchnahme von Leistungen der Krankenversicherung / Krankenkassen - alleine sei "es" getan". 

Diese mechanistische und operativistische Perspektive mag im Kreis von Gesundheitsfunktionären seine Berechtigung haben, so eben tauschen sich Praktiker untereinander über Machbarkeiten aus.

Als Kommunikation des Themas im Hinblick auf eine allgemeine Öffentlichkeit und als Information für (möglicherweise) Betroffene taugt sie indes nicht, da sie 
a. eine übersichtliche Erledigbarkeit der Angelegenheit suggeriert ("Vorher/Nachher") und 
b. da sie die Vorstellung nahelegt, die Betroffenen seien "passive Patienten" und würden lediglich Dienstleitungen in Anspruch nehmen, um die gewünschte Veränderung erzielen zu können. 

Konsummentalität
Und so finden sich in Transgender-Foren unzählige Beiträge von Menschen, die über OPs maulen, die enttäuscht sind, dass ihre Welt und ihr soziales Sein  "nachher" nicht plötzlich ganz andere sind und die in der Folge von Arzt zu Arzt ziehen, um die ständig neu auftauchenden Dysphorieren kurieren zu lassen. Eine Mentalität der Inanspruchnahme, der Konsumierens, finde ich, die sich de Selbstverantwortung oftmals entledigt hat. 

Neben dieser Konsumhaltung ärgert mich auch die Verkürzung des Themas auf den - oft sensationalistisch gehandhabten - körperlichen Aspekt. Die Komplexität der psychischen, der sozialen und der bürgerlichen Transition - speziell aber: die mannigfaltigen Schwierigkeiten und die "Longue Duree" dieser Prozesse werden von den Machbarkeits-Ideologen weitgehend ausgeblendet. 

Ambiguity tolerance
Denn: Man muss schon sehr stark und recht frustrationstolerant sein, die Spannungen, in die man ständig und auf lange Zeit hinweg gerät, auszutarieren und abzufedern. Selbstironie ist dabei nicht die schlechteste Remedur... 🙃

Außerdem ist es gut, wenn man sich bewusst ist: Nicht nur ich verdiene Toleranz, sondern auch ich muss Toleranz gegenüber denjenigen Situationen / Personen aufbringen, die mit meinem "Thema" überfordert sind. 

- - - -
13.03.2019

Ganz gewiss, das #Transgender -Thema nervt. Noch mehr aber nervt das Motiv "im falschen Körper geboren". Viel interessanter ist die komplexe Verzahnung von "Nature" & "Nurture", von "Culture", "Body" and "Soul".

Man muss über diese Dinge nicht viele Worte verlieren: Die Angelegenheit ist viel weniger dramatisch als es Bücher, Sensationspresse und emotional aufgepimpte Reportagen inszenieren.

Für mich als fundamental wissenschaftlich ausgerichtete Person eröffnet das Thema - neben der schlagartigen Befreiung von 95% meiner bisherigen persönlichen Probleme - ein spanendes Beobachtungs- und Experimentierfeld, dessen Resultate ich mit den Ergebnissen aus diversen medizinischen Feldern ständig abgleiche und gemeinsam mit Spezialisten reflektiere.

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In dem Maße, in welchem die körperliche und mentale Transition fortschreitet, lasse ich den "Transgender"-Begriff hinter mir: Er dient allenfalls noch zur Kurzerklärung gegenüber fremden Personen und ist (für mich) mit keinerlei Gefühlswerten oder Identifikations-Regungen mehr behaftet.

Mir ist bewusst, dass Innen- und Außenbild noch von einander abweichen: Ein Umstand indes, der sich in sehr überschaubarer Zeit quasi von selbst erledigen wird. Weshalb ich andere Menschen nicht unnötig und überflüssig mit der Offenbarung der innerlich bereits sehr weit fortgeschrittenen Transition belästige.

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Die mentalen Auswirkungen der Hormon-Restitution (Laborwerte eines 20- bis 30jährigen) sind als erstaunlich zu bezeichnen: Eine Neu-Verschaltung der psychischen (intellektuellen und emotionalen) Bahnungen. Neue Prozessierungsmodalitäten der inneren und äußeren Wahrnehmung.

Um dies erproben und entwickeln zu können, muss man die alten Zusammenhänge verlassen, da man sonst in den alten Rollen verhaftet bliebe.

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Sport, ZEN und Trauma-Aufarbeitung sind die Hilfswissenschaften in diesem Prozess beziehungsweise die Dialektischen Instanzen.

Denn gerade der Exodus aus einem Jahrzehnte alten - und bislang durch übermässige Denk- und Schreibarbeit ungesund weggedrängten - PTSD bedarf einer vollständigen Neu-Codierung mentaler Prozesse. Die buddhistische Konzeption der Person als Nicht-Kontinuum und Nicht-Ich ist hier dienlich. Neuronale Effekte von Bewegung, Feinmotorik, aeroben und anaeroben Trainingsmethoden kommen hinzu.

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Warum ich Euch mit derlei Protokollen belästige? -
- Gar nicht. Denn ich belästige Euch nicht damit, Ihr lest dies kraft Eurer eigenen Entscheidung und aus freiem Willen: Curiosity killed the cat!

Ich selbst schreibe Dinge auf und publiziere sie (seit 30 Jahren), wenn sie fertig gedacht und durchdacht sind. Um den Denkprozess abzuschließen und mich neuen Themen zuwenden zu können, schreibe und publiziere ich.

Ein Schreiber schreibt immer, auch jenseits des Schreibtisches. Ein Wissenschafter beobachtet, registriert, quantifiziert und konzeptualisiert immer - selbst wenn er "nur" Geisteswissenschaften gelernt hat, vom Naturell her allerdings Naturwissenschafter ist.






Sonntag, 4. November 2018

quest

quest | Chris Zintzen | panAm productions


quest oder Versuch, einen Reiher zu fotografieren


Es gibt stets einen Grund dafür, ein Ziel nicht zu erreichen.
Wir erklären dies durch Ursachen wie den Nebel, die mangelnde Qualität der Kamera, den abgelenkten Fokus des Objektivs, die diesmal unruhige Hand, den das Federvolk regelmässig aufstöbernden Hund. Wir geben uns oder anderen, wir geben allen möglichen Sachverhalten die Schuld.

Statt dass wir sehen, dass gerade im Verfehlen des Ziels und gerade im Fehlgehen der Absicht die eigentliche Schönheit des Augenblicks liegt.


||| Geoloc:
Donau, Korneuburg

Aufnahme 26.10.2018

Samstag, 14. Juli 2018

Plant Structures | ZEN-Dialog

Chris Zintzen | panAm productions

||| Geoloc
48.218469, 16.374694

Aufnahme: 14. 07. 2018

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