Durchshow
Chris Köver in der ZEIT über Adelle Waldmanns Roman The Love Affairs of Nathaniel P.:
„Der Terminus "das ist ein totaler Nathaniel P." ist inzwischen angeblich ins Vokabular junger Brooklynites übergegangen. … Gemeint ist damit ein bestimmter Typus junger, belesener und ziemlich selbstzufriedener Künstlerkavalier, wie er Adelle Waldman hier oft begegnet ist, und offenbar nicht nur ihr. Er glaubt, progressiv zu sein und feministische Diskurse verstanden zu haben – schließlich war er auch im Gender-Studies-Seminar -, dabei hat er in Wahrheit keinen Schimmer. Er sortiert die Frauen in seinem Umfeld nicht nur nach der Anzahl ihrer Veröffentlichungen und der Qualität ihrer Prosa, sondern nach ihren Hintern, Brüsten und der Ästhetik ihrer Gesichtszüge. Und wenn Beziehungen aus dem Ruder laufen, was bei Nate öfter passiert, sucht er die Antwort nie bei sich.
Kein Wunder, dass das Buch gerade für Gesprächsmaterial nicht nur in den USA sorgt. Das Datingverhalten junger Kreativer in gentrifizierten Nachbarschaften, die Ungleichheit der Geschlechter innerhalb der vermeintlich so aufgeklärten Literatur-, Kunst- oder Musikszenen – das sind Themen weit über New York hinaus.“
Interview mit Adelle Waldmann
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