Schwarze Hefte
Heideggers "Schwarze Hefte" in der Gesamtausgabe
Was kann von Heidegger bleiben?
Günter Figal bespricht in der NZZ Heideggers „Schwarze Hefte“ der Jahre 1942-1948:
„Weniger um Gedanken geht es in den Aufzeichnungen, die Heidegger selbst «Anmerkungen» nennt und die mittlerweile fast nur noch «Schwarze Hefte» heissen. Es geht vor allem um den Denker – darum, wie er sich in seiner Zeit und unter seinen Zeitgenossen situiert. Der Denker tritt als zeitgebundene, seiner Zeit angepasste Person auf, und das war er, wie man schon aus der letzten Lieferung der «Schwarzen Hefte» wusste, in einem Ausmass, das vor deren Veröffentlichung so nicht zu erwarten gewesen war. Heidegger war spätestens seit 1933 entschlossen, so zu denken, wie man dachte, wie die vielen oder gar meisten – aus verblendeter Begeisterung, aus Opportunismus. Und Heidegger ging noch einen Schritt weiter, indem er sein philosophisches Denken mit dem «Aufbruch» der Nationalsozialisten verband. Die Verbindung war, bei aller Kritik Heideggers an den «Funktionären» der Partei, dauerhaft.“
Martin Heidegger: Gesamtausgabe, Vierte Abteilung: Hinweise und Aufzeichnungen, Band 97: Anmerkungen I–V (Schwarze Hefte 1942–1948). Herausgegeben von Peter Trawny. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2015.
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