Paradoxe und poetische Geschichten über Liebe und Verlassenheit Auch in ihren neuen Erzählungen ist A. L. Kennedy ebenso sehr Skeptikerin wie Verfechterin der Liebe. Mehrfach schlüpft sie dabei in die männliche Perspektive. Von Carola Ebeling. Es gibt bei A. L. Kennedy zahlreiche Gründe, skeptisch auf die Liebe zu blicken: weil die Dauer einer Beziehung die ursprünglichen Gefühle füreinander zu gängelnden Gewohnheiten verkommen lässt; weil zu lieben für viele heißt zu besitzen; weil sich in die Sexualität oft Macht und auch Gewalt drängen. Auch in den zwölf neuen Erzählungen der 49jährigen
Read More Der posthum erschienene Band „Das Gegenteil von Einsamkeit“ von Marina Keegan zeigt eine junge, sehr begabte Autorin, deren weitere Entwicklung man gerne verfolgt hätte. Von Carola Ebeling
Read More Ein starkes Frauenduo gibt Vollgas – Von der skandalösen Außenseiterin in den Literaturkanon? Mit dem Roman „Baise-moi“ löste Virginie Despentes 1994 in Frankreich große Empörung aus. Die Verfilmung unter dem Titel „Fick mich“ machte sie auch in Deutschland bekannt. Zwei vergewaltigte Frauen holen darin zur Gegenwehr aus. Für ihr neues Buch „Apokalypse Baby“ war sie nun für die beiden bedeutendsten französischen Literaturpreise nominiert und erhielt immerhin einen, den Prix Renaudot. Aber erfreulicherweise ist Despentes nicht handzahm geworden. Der Roman ist eine schräge, doch genau komponierte Mischung aus Krimi, Roadmovie, Sozialkritik.
Read More Von der traurigen, grotesken, monströsen, alltäglichen Liebe So viel ist über die Liebe geschrieben worden, dass es schwer ist, dem reichen Schatz etwas noch Ungekanntes hinzuzufügen. Es sei gleich vornweg gesagt: Erwin Koch gelingt das. Von Carola Ebeling „Was das Leben mit der Liebe macht“ ist eine Sammlung manchmal verstörender, immer berührender Liebesgeschichten. Geschrieben von einem, der für seine Reportagekunst bereits zwei Mal mit dem Egon Erwin Kisch Preis ausgezeichnet wurde. Und so ist auch die Erzählform eine besondere: Es sind wahre Geschichten, Koch hat mit den Menschen gesprochen, und
Read More Eine Glückstheorie, die keine ist – Wie es möglich ist, einen Weg aus einem Unglück zu finden, nach einem Schicksalsschlag ins Leben zurückzukehren – das ist ein großes Thema, das viele interessiert. Weil es viele selbst betrifft, weil noch mehr Menschen einen anderen kennen, dem dergleichen widerfahren ist. Darin liegt der Reiz eines Buches, wie dem von Paul Guest, das die Hoffnung deutlich im Titel trägt: „Noch eine Theorie über das Glück“. Von Carola Ebeling Der Einschlag in sein Leben ereignet sich, als es noch ganz an seinem Anfang steht:
Read More Wie kreieren wir das, was wir als unser Leben begreifen? – Mit dem Roman „Drei starke Frauen“ gewann die französische Autorin Marie NDiaye 2009 den wichtigsten französischen Literaturpreis, jetzt ist ihr poetisches, alle Erwartungen unterlaufendes „Selbstporträt in Grün“ auf Deutsch erschienen, das Carola Ebeling für uns gelesen hat. Rätselhaftigkeit bestimmt die Atmosphäre in Marie NDiayes neuem Buch von Anfang an. Die Ich-Erzählerin erkennt ihre Freundinnen nicht wieder; unter einer Bananenstaude glaubt sie eine grün gekleidete Frauen zu sehen – für ihre Kinder ist diese unsichtbar, für sie selbst aber real.
Read More Annäherungen an eine Unbekannte – Über Valerie Solanas „SCUM – Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer“ und die schillernde, einfühlsame Reflexion darauf in Sara Stridsbergs Roman „Traumfabrik“. Von Carola Ebeling. Wer war Valerie Solanas? Wem der Name überhaupt etwas sagt, dem dämmert etwas von einem „Männerhasser-Manifest“, das sie geschrieben hat irgendwann in den späten 60ern; und der Schuss auf Andy Warhol, der hat sie noch bekannter gemacht. Das fügt sich gerne zum Etikett der durchgeknallten Radikalfeministin. Es ist eine einfache Art, jemanden zu verwerfen und nicht genauer hinzusehen. Das
Read More Julia Leigh ist inzwischen im englischsprachigen Raum wie auch in Frankreich eine bekannte Autorin. Hierzulande ist sie eher noch ein Tipp – einer, dem man nachgehen sollte, findet Carola Ebeling.
Read More Ganz auf die Gegenwart beschränkt zu sein, ohne Erinnerungen – was für eine beängstigende Vorstellung. Ein Sturz ins Bodenlose, eine verschluckte Identität. So ergeht es Helene Wesendahl in Kathrin Schmidts Roman "Du stirbst nicht".
Read More Posted On September 7, 2009By Carola EbelingIn Bücher, Litmag
Grenzüberschreitungen Noémi Kiss ist eine eigenwillige, junge Stimme in der lange von Männern dominierten ungarischen Literatur. Carola Ebeling über ihren kürzlich auf Deutsch erschienenen Erzählband. In einem Interview brachte die ungarische Autorin Noémi Kiss deutlich zum Ausdruck, dass ihr die männliche Dominanz in der ungarischen Literatur missfalle: „Unsere ganze Literatur ist von Männern besetzt. Für mich war es eine unheimlich starke Erfahrung, als ich studiert habe, dass wir nur männliche Texte gelesen haben.“ Kiss, 1974 geboren, zog die bestmögliche Konsequenz – die Dozentin für Vergleichende Literaturwissenschaft hat mit ihrem Buch
Read More Reisen, Abenteuer, Männerfreundschaft ohne Worte: Carola Ebeling fragt sich, ob Hermann Mensing mit Poplife einen klugen Männerroman geschrieben hat.
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