Posted On Juni 1, 2021By Hans HuettIn Crimemag
In der Hitze der Macht Wer das Buch in diesen Tagen liest, ist seiner Zeit um eine Nasenlänge knapp voraus. Die Pandemie ist vorbei, steckt als Trauma eines verlorenen Jahres in den Knochen. Der Sommer des Jahres 2021 ist, anders als es die windig-kalt verregneten Tage gerade andeuten, kochend heiß. Der Titel erklärt sich selbst. Hitze erzeugt einen anderen Bewusstseinszustand. Die Poren öffnen sich. Alles fließt ineinander: die Szenen, die Akteure, ihr Handeln, ihre Sorgen, ihre Obsessionen. Der Ich-Erzähler Tom Lohoff ist ein Ostgewächs, Sohn eines frühpensionierten Kripobeamten, der einst
Read More Horror als Handwerk Später – das gilt in der lakonischen Sprache von Jugendlichen als vollständige Grußformel. Es klingt nach einem Versprechen. Oder wie eine Drohung. Warte nur! Nicht so schnell! In dem Parlando-Ton eines geschwätzigen Heranwachsenden ködert uns Stephen King und gewährt einen Einblick in das Betriebssystem der Schreckensproduktion. Kings Werk verdankt sich einem besonderen Sinn: dem Unwahrscheinlichkeitssinn, das ist die nach der Geburt ins Heim weggegebene finstere Zwillingsschwester des Möglichkeitssinns. Denk dir etwas so völlig Unwahrscheinliches aus wie die Gabe eines kleinen Jungen, frisch verstorbene Menschen zu sehen und
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