19.11.17

Das Haus der letzten Dinge



Dorn und ich – wir entdeckten das Kerzenlicht nach Mitternacht im oberen Eckfenster, und in einem kurzen Moment die flüchtige Gestalt hinter der schmierigen Scheibe. Das unheimliche Ambiente gemahnte uns zur Vorsicht, denn uns war klar, daß wir zum ersten Mal in unserem Leben einer Geistererscheinung gewahr wurden. Das ruppige und wildwuchernde Gelände durch eine der morschen Zaunlatten zu betreten, wagte wir nicht, denn auch wenn das Gespenst da oben nicht am Fenster schwebte, wäre das Gebäude immer noch als baufällig zu bezeichnen. Als wir da standen und sannen, was zu tun sei, geschah es, daß sich das Fenster öffnete und das im trüben Weiß illuminierte Wesen einen Nachttopf ausleerte. Die Geisterscheiße schwebte nahezu wie eine Feder zu Boden, hob also die Naturgesetze nicht auf, sondern bestätigte, daß auch die Bewohner einer Zwischenwelt sich an gewisse Regeln unseres Planeten zu halten haben.


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