konk & klonk
Neuerscheinung bei lector books: 2 x Beat Gloor: konk & klonk.
konk:
Seit aus den Höhlenzeichnungen die Schrift entstanden ist, hat es immer wieder Menschen gegeben, die Bild und Wort neu zu vereinen versuchten – auf der Suche nach diesem immer wieder springenden Punkt.
Vor etwa sechstausend Jahren begann sich das Bild, auf dem der Blick frei umherschweifen konnte, in Symbole aufzulösen, die in einer bestimmten Reihenfolge wahrgenommen wurden. Es wurde zu Zeilen zerschnipselt, die aneinander gereiht ein lineares, gerichtetes Geschehen ergaben: Geschichte(n). Neu an der Schrift waren die Erfindung abstrakter Symbole und die Auflösung der Wirklichkeit in Zeilen, in Zeichen, in Zeit.
Klonk:
Konkrete Texte entstehen aus Freude am Spiel, aus dem Wunsch nach Erkenntnis, aus Wahrnehmung und Reflexion. Die Gesellschaft verändert sich. Die Sprache verändert sich. Die Beziehungen der beiden Systeme bleiben spannend.
Wenn auf einem Wegweiser Transit steht, heißt das: alle Richtungen. Das gilt auch fürs Leben. Wir werden geboren (†), lernen schon bald, was uns gehört und was nicht (®), vor allem wenn wir Geschwister haben, wir gehen Verbindungen und Beziehungen ein (@), lernen fremde Länder und ihre Sprachen kennen (ñ), mit der Zeit wird das Geld zum Thema ($), und kaum beginnen wir das alles allmählich zu begreifen in unserem kleinen Kopf (i-Punkt), ist es auch schon wieder Zeit zum Sterben (†). Das Wort hat die Form einer Brücke, die von der Leere vor der Geburt zur Leere nach dem Tod führt. transit ist die dritte Person Einzahl des lateinischen Verbs transire und bedeutet: Es geht vorbei.
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