Klare, lichte Zukunft
„Meine Lebenserfahrungen haben meinen Glauben an die klare, lichte Zukunft der Menschheit nicht zerstört, sondern im Gegenteil gefestigt.“ Leo Trotzki
Bei mir persönlich ist es derzeit eher anders herum: je länger und mehr ich die Menschheit erlebe, umso resignativer werde ich, was die Klarheit und das Licht ihrer Zukunft betrifft. Zukunft geht, wohin wir sie lenken. Neu bei Suhrkamp: Paul Mason untersucht, ob es eine berechtigte Hoffnung gibt auf eine „klare, lichte Zukunft“, wie sie sich schon Leo Trotzki erträumte.
Der Klappentext: „Stellen Sie sich vor, Sie geben die Kontrolle über große Teile Ihres Lebens an ein Computerprogramm ab, von dem es heißt, es regele das Zusammenleben effektiver als jeder Staat. Was vielen als undenkbar erscheinen mag, erweist sich als bittere Realität, wenn man »Computerprogramm« durch »Markt« ersetzt. Ging der Kapitalismus bislang mit liberalen Freiheitsrechten einher, so nimmt er unter Herrschern wie Putin oder Trump zunehmend autoritäre Züge an. Können diese nun auch noch auf die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz und digitaler Überwachung zurückgreifen, ist der Mensch als autonomes Wesen in Gefahr.
Um die Werte der Aufklärung in die Zukunft zu retten, legt Paul Mason eine radikale Verteidigung des Humanismus vor. Ausgehend von Karl Marx’ Frühschriften entwirft er ein Bild vom Menschen, das ihn als ein selbstbestimmtes und zugleich gemeinschaftliches Wesen zeigt. Mason begleitet uns an die Orte vergangener und gegenwärtiger Kämpfe um Würde und Gerechtigkeit, von der Pariser Kommune über das von der Sparpolitik gebeutelte Griechenland bis hin zum Protest indigener Aktivisten auf der Inselgruppe Neukaledonien. Die Erben der Frauen und Männer auf den Barrikaden von damals, so Mason, sind die vernetzten Individuen von heute.“
Paul Mason: Klare, lichte Zukunft: Eine radikale Verteidigung des Humanismus. Aus dem Englischen von Stephan Gebauer. Suhrkamp, 2019
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