Merkur Nov 2019
Der Newsletter des immer lesenswerten Merkur verkündet zur neuen Ausgabe:
„Die deutsche Protestbewegung gegen die Atomkraft hat letztlich gesiegt. Jedoch: "Die Windräder, die nun allerorten gebaut werden, sind die Erben dieser Bewegung, und die Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren, sind es genauso." In ihrem Essay, der vom Schwarzwalddorf ihrer Kindheit bis in die unmittelbare Gegenwart reicht, misst Sonja Asal diesen Widerspruch aus. (Der Text ist online frei verfügbar.) Das Verhältnis von Sklaverei und Kolonialismus steht im Zentrum von Danilo Scholz' zwanzig Seiten umfassender Darstellung der französischen Kolonialgeschichte, die er unter den Titel "Ins Bild gerückt" setzt. Der Historiker Jan Eckel zeigt, wie sich der Zweite Weltkrieg aus globalgeschichtlicher Perspektive ausnimmt.
In David Gugerlis Digitalkolumne geht es um die Geschichte der Supercomputer und die "Grenzen der Berechenbarkeit". Aleida Assmann liest zwei Bücher, eines zum Thema "Ruhm", eines zum Thema "Ehre", lesenswert beide und einander ergänzend. Shany Mor sichtet neuere Bücher zur Theorie der Demokratie und ist erstaunt und enttäuscht, wie wenig in ihnen das Thema "Repräsentation" in den Fokus gerät.
Der Antisemitismus der Brüder Grimm ist kein Geheimnis. Gerhard Henschel ist dann aber doch entsetzt, was er findet. (Der zweite frei lesbare Text.) Und erstaunt, wie wenig Aufhebens die (postnationalsozialistische) Germanistik davon macht. Claus Leggewie liefert Eindrücke aus Gegenwart und Vergangenheit der Kapverden. Julian Schellong weiß, warum man auch beim Flug zum Mond der Bürokratie nicht entkommt. Um den Kuckuck geht es in Günter Hacks jüngster Vogelgeschichte. Und Robin Detje geht mit Helmut Kohl in die Sauna.“
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