im liquor in meinem glas
schwimmt es halb oben,
halb getaucht. von icebergs ahead
berichtet man geheimnisvolleres
gebaren, 80 prozent oder
mehr seien unterwasser
unsichtbar.
was geht das meinen bourbon an?
auch wenn seine oberfläche eben jetzt,
halb zwölf, einhalb auf „i don’t like mondays“,
leicht erbebt. bald wird das glas
sich auf der waagerechten ebensowenig
halten können wie ich.
derweil aber schmilzt es im glas,
wohltemperiert von meiner hand,
meinem sauberen hemd und kragen,
der gamasche, denn es ist sonntag.
derweil aber stürzt es an deck,
nur eine leichte erschütterung verspürend.
jetzt aber, wo sie die boote besetzen
mit frauen und kindern zuerst,
schenke ich mir,
der steward ist geflohen,
hat aber die flasche da gelassen,
noch einen ein.
auf zukünftige besäufnisse und
ihre gefahren ist nicht mehr zu achten,
nur anzustoßen –
jetzt trinken wir und ich mit mir
vereint.
das eis ist längst geschmolzen,
jetzt kommt das meer als soda
durch die berstende tür hinzu. wir
trinken aus und versinken,
in großem zug fern vom bug,
eher am steigenden heck eigentlich prosit!
Pingback: 13-8-95, 1:45 | schwungkunst.blog