sollen, dürfen, müssen wir sagen, er sei so etwas wie ein sex- oder faschist? er war es, unfreiwillig, und hängend immer noch an jenem dürren faden der barmherzigkeit, den liebe, wenn sie denn sich spinnt, entfachen kann. indem er verlorener war, öffneten sich ihm alle pforten der verfehlung, aber eben auch die der ankunft und vernunft, der milde, der zuwendung. und sehen wir ihn, unseren helden, hier schon im dritten so genannten kapitel sinken, senken wir ihm gleichwohl lot hin, deren schopf, an dem er sich wie münchhausen aus dem sumpf unserer erzählung ziehen kann. denn wir hoffen darauf, auf einen schopf, der dicker, tragender wäre als der zu versinken. wer ist er, wer ist die frau, der er zutrauert, sie gäbe sich ihm hin, ohne dass sie es zuließe? wer ist dieser täter, der trat aus den eigens errichteten opfer-baracken? ist es der held unseres romans? wie kann man einen täter, der opfer und ihre schlachtende ungeheuer gebiert, held nennen? und wie kann man erzählen, wie bisher schon, von solcher verstrickung? und geht es überhaupt um erzählung, entwicklung, nicht bloß um zustand des gefallen seins? ist nicht grab schon, wo wir, die euch uns erzählenden, mit dem anfangen und besser aufhören sollten, was man erzählung nennt? sollten wir besser schweigen, sollte er, unser held, nicht besser nicht mehr schreien von seiner kleinen not? oder wäre er am ende, wenngleich nicht anfang dieser geschichte, ein partisan unserer prosa wie der verhältnisse? wäre er, was wir ihm nicht abvermuteten und niemals, aber auch ehemals zuschrieben? dürfen oder sollen wir den verurteilen, müssen wir’s gar, der uns hier so schüchtern, so uniformiert unkenntlich, charakterlos entgegentritt? und sollen wir vielmehr nach ihm gerade nicht fragen, sondern auf ihn antworten? was wissen wir über seine verschwiegenen träume, dies aufbegehren der virtu- gegen die realität? und wo aber kreuzigten wir diesen zu recht oder unrecht?
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