septemberränder: 22

(stammheim, heckenrosenweg)

beim treten aus den türen zugeknöpft,
den reißverschluss gezogen und den schirm
entfaltet über mir zum fall, geköpft
wie hagebutten und der hecken hirn,

die rosen, die erbleicht verblutet blühen
und treiben schwirren duft ins nebelwehen,
schon hinverzehrtes, dunkel noch sein glühen.
ich bleibe stehn im schritt auf ihren zehen,

vom weg so grau, geschunden und verstaubt.
doch scharf noch ihre dornen an den stirnen,
im letztversuchten spross bereits entlaubt,

das haupt gesenkt wie einst bei hölderlin
ins pfützenwasser tief die schwangren birnen.
ein herbst, wie siebensiebzig er beschien.

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