Gewebte Manifeste
Blick in die Ausstellung der Schirn mit einem Wandteppich von Hannah Ryggen von 1915 (Quelle: Schirn)
Neue Ausstellung in der Frankfurter Schirn: HANNAH RYGGEN. GEWEBTE MANIFESTE, vom 26. SEPTEMBER 2019 – 12. JANUAR 2020.
Hannah Ryggen webt Geschichten von verblüffender Aktualität. Ihre monumentalen Wandteppiche greifen mutig die grundlegenden Themen des Lebens in unserer Gesellschaft auf: die Gräuel des Krieges, Machtmissbrauch, unser Angewiesensein auf die Natur und die Verbindung zu unseren Familien und Mitmenschen. Von einem kleinen autarken Bauernhof an der Westküste Norwegens aus schuf die schwedisch-norwegische Künstlerin ein eindrucksvolles, politisch inspiriertes Werk. Sie lancierte bildliche Angriffe auf Hitler, Franco und Mussolini und setzte sich deutlich vernehmbar für die Opfer von Faschismus und Nationalsozialismus ein. Die SCHIRN präsentiert – anlässlich des Ehrengastauftritts Norwegens auf der Frankfurter Buchmesse 2019 – eine große Einzelausstellung, die dem Publikum in Deutschland erstmals einen umfassenden Einblick in Ryggens OEuvre gewährt. In den rund 25 gezeigten Tapisserien wird Hannah Ryggen auch als Vertreterin einer anderen Art von Moderne vorgestellt, in der sich Elemente aus Volkskunst und Mythologie mit Themen des gegenwärtigen Lebens mischen. Dabei erkundete sie ein ganz neues Spektrum von Motiven und verwendete ein traditionelles Medium für ein neuartiges Ziel: der Öffentlichkeit mit Wandteppichen, die von Ort zu Ort bewegt werden konnten, ihre starken politischen Botschaften mitzuteilen.
Sicher einen Besuch wert: ZWISCHEN DEN ZEILEN, MITTWOCH, 2. OKTOBER UND 4. DEZEMBER, 19 UHR. Hannah Ryggens gewebte Geschichten laden zu einem Ausstellungsrundgang mit Performance ein, der lyrische und prosaische Texte mit ausgewählten Gemälden der Künstlerin verbindet. Mit Mathias Znidarec vom Staatstheater Darmstadt.
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