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Posted On August 6, 2014By Brigitte HelblingIn journaille. der zeitschriftencheck, Litmag

Kultur & Gespenster 14: RADIO

Wer sendet? Wer empfängt? Seit 2006 erscheint die Kulturzeitschrift „Kultur und Gespenster“ unregelmäßig, telefonbuchdick, ein Forum für den Ab- und Nachdruck von Essays und Vorträgen, Bild-Kunst-Strecken und Schwerpunktthemen. Die neuste Ausgabe befasst sich in einem Dossier mit „Radio“ und wandert damit von Italien bis ins Totenreich. Wer leichte Lektüre sucht, ist bei „Kultur & Gespenster“ nicht richtig; für die Hamburger Publikation ist Ernsthaftigkeit die message. Unterhaltsamkeit schließt das nicht aus, im Gegenteil. Von Brigitte Helbling Als Herausgeber von „Kultur & Gespenster“ zeichnet eine kleine Gruppe von Philosophen und Literaturwissenschaftlern. EinerRead More
Von Bürokraten in Uniform und Fernkompetenz In „Sociologus“, der Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie, werden die staatlichen Gewaltspezialisten Westafrikas befeldforscht. Bruno Arich-Gerz hat sich durch Hardcore-Wissenschaft zum Thema „Gewalt“ gefräst – Erkenntnis gibt es nicht für lau. Wenn sich ein deutsches Fachjournal nach zwölf Jahren der wissenschaftsbetrieblichen Gleichschaltung 1951 als Zeitschrift für empirische Ethnosoziologie und Ethnopsychologie neugründet und dabei programmatisch anknüpft an die Zeit vor 1933, dann darf man schon mal stutzen. Was trieb die Zeitschrift mit dem Hausnamen Sociologus bitteschön in den Nazijahren? Die Antwort fällt unspektakulär aus:Read More
Großnarrative Reinigungsarbeiten – Der dreizehnte Band der Zeitschrift für Kulturwissenschaften wischt mit Bruno Latour den etablierten Modernebegriff durch. Bruno Arich-Gerz stellt die Publikation in unserer neuen Rubrik „journaille. der zeitschriftencheck“ vor. Seit 2007 gibt es die ZfK – Zeitschrift für Kulturwissenschaften, die sich guten Gewissens bezeichnen lässt als ein fachzeitschriftgewordener Cultural Turn in den deutschsprachigen Geistes- und Sozialwissenschaften. Dabei ermöglichte die namensgebende Wende („turn“) den Debatten in den genannten Disziplinen und der ZfK selbst zweierlei. Erstens sorgte sie dafür, dass die starren und oftmals blickverengenden Perspektivierungen des Gegenstands, dem manRead More
The boring fifties? The roaring fifties! In „treibhaus“, dem Jahrbuch zur deutschsprachigen Literatur der fünfziger Jahre, knöpfen sich akribische Autorenphilologen eine Dekade vor. Bruno Arich-Gerz stellt die Publikation in unserer neuen Rubrik „journaille. der zeitschriftencheck“ vor. Mit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts assoziiert man vielerorts Mief und Muff, Langeweile und Stillstand, dazu Adenaueranästhesie und Restauration in der BRD und grimmige Selbstlegitimation durch fragwürdige Verfahren wie das Niederknüppeln von Volksaufständen in der DDR. Auch auf literarischem Gebiet, so die landläufige Ansicht, ging es eher verschnarcht zu. Dass dem nicht soRead More
Wenn Zeilenhuren alles selber machen – Das geile Bookzine 05 der Ruhrbarone. Von Alf Mayer Länger her, dass ein Printmagazin mir beim ersten Hineinblättern derart den Puls beschleunigte und mich fiebrig werden ließ. Ich denke, es war McSweeny‘s großformatige San-Francisco-Ausgabe. Und jetzt die Ruhrbarone. Fettes Ding, das Bookzine 05 zum Thema „selber machen!“ „Das wird mir keiner glauben, ich hab auf jeden Fall die beste Story auf der Party“, denkt sich da ein junger Mann, als er die Tür öffnet, ihn ein Faustschlag mitten ins Gesicht trifft und die WohnungRead More
Reviewing the Reviews – Wissenschaftliche Zeitschriften leben von und streben nach Renommee. Sie kosten pro Abonnement nicht eben wenig und adressieren die verschiedensten Scientific Communities. journaille. der zeitschriftencheck schaut sich solche Publikationen mal genauer an. Und erklärt kurz, warum: Die in „Journals“, „Reviews“, Vierteljahresschriften oder Jahrbuchreihen veröffentlichten Impulse und losgetretenen Debatten müssen Qualitätsstandards entsprechen, für die idealerweise zwei Institutionen zugleich bürgen (und sonst keine): die Herausgeber/innen und das Fachpublikum. Die Editors entscheiden darüber, was publiziert werden soll – und was nicht. Das Publikum ist Indikator von Relevanz und Wichtigkeit. EsRead More
Schimmelreiter und Entwicklungspolitik – Die „Acta Germanica“ aus dem südlichen Afrika wagt den Spagat zwischen Anspruchsgermanistik und deutschphilologischen Area Studies. Bruno Arich-Gerz stellt das Jahrbuch in unserer neuen Rubrik „journaille. der zeitschriftencheck“ vor. Seit 1966 gibt es die „Acta Germanica“, das Jahrbuch des Germanistenverbandes im Südlichen Afrika (SAGV). Nach ein paar Doppeljahrgängen zwischendrin erschienen inzwischen vierzig Ausgaben der von Karl Tober begründeten und aktuell von Carlotta von Maltzan (Stellenbosch) in Zusammenarbeit mit südafrikanischen Kolleginnen und unterstützt von einem (inter)nationalen Beirat herausgegebenen Zeitschrift. Ein Journal mit vorzeigbarem Ranking und entsprechendem Impact-Read More