Tram Roman
Nicole Henneberg bespricht im Tagesspiegel den Roman „Tram 83“ von Fiston Mwanza Mujila:
„Bei seinen Lesungen singt, schreit und rappt der Autor seine Sätze, inszeniert seinen Roman als ein geradezu orchestrales Klangereignis, das die Klänge der Straße und der metallisch stampfenden Eisenbahn einfängt, das Murmeln und Fluchen der Wanderarbeiter, die Schreie der Händler und Schlägereien der Kindersoldaten. „Es ist ein Text, der bis jetzt zusammenfasst, was ich seit mehreren Jahren mache“, sagt Mujila mit Blick auf seine Theaterstücke und Gedichtbände.
Den Roman kann man sich sofort auf der Bühne vorstellen, denn das Ganze ist eine hochdramatische Inszenierung: der düstere, überfüllte Clubraum mit den gemischten Toiletten am Ende gibt eine eindrucksvolle Kulisse ab für den Pulk nach Trinkgeld schreiender Kellnerinnen, für die Massen „gewinnorientierter Touristen“ und Diamantsucher aus der ganzen Welt.“
Fiston Mwanza Mujila: Tram 83. Roman. Aus dem Französischen von Katharina Meyer und Lena Müller. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2016
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