Engagierte Literatur
Christina Lenz findet in der Frankfurter Rundschau die Rückkehr der engagierten Literatur, u.a. beim Lesen des von Matthias Jügler herausgegebenen Bandes „Wie wir leben wollen“ (suhrkamp) :
„Doch manchmal ist es wie im Märchen: Am Ende triumphiert der Ausgebuffte über den Zielstrebigen, ist der Igel doch noch vor dem Hasen am Ziel. So entfaltet auch die Literatur ihre immense politische Kraft durch Schrägheit statt durch Schnelligkeit. Und hinter dem vermeintlich Schiefen verbirgt sich oft ein verblüffend luzider Blick auf die Realität. Viele Länder, denen es an Freiheit und Demokratie mangelt, verbannen deswegen das freie, poetische Wort aus ihren Grenzen. Literatur greift Machtgefüge an, ist ihrem Wesen nach Anti-Ideologie. Sie ist die Sprachform des Einzelnen, der sich keinem Takt, keinem Kollektiv, keiner Idee und keiner Marktlücke beugt. Doch ist sie damit schon politisch?“
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