Berner Literaturfest 2016 in Thun
Fiston Mwanza Mujila und Maria Lauber
Ein Anlass des Berner Literaturfestes findet am 19. August in Thun statt. Das Programm wartet mit einer besonderen Kombination auf: um 19 Uhr tritt der Wiener Literaturwissenschaftler Fiston Mwanza Mujila aus dem Kongo mit seinem Roman "Tram 83" auf, und um 20.30 Uhr findet die Vernissage des Buches "Maria Lauber – Ischt net mys Tal emitts" statt. Trummer und Nadja Stoller haben Laubers Texte musikalisch verwandelt.
Programmübersicht 19. August:
19 Uhr: Lesung Fiston Mwanza Mujila aus "Tram 83", Moderation: Raphael Urweider
20.30 Uhr: Buchvernissage "Maria Lauber – Ischt net mys Tal emitts"
Gespräch mit Barbara Traber und Erich Blatter über Leben und Werk von Maria Lauber
Maria Laubers Texte: Lesung Ueli Schmid, Lieder von Trummer & Nadja Stoller
Rathaushalle, Rathausplatz, Thun
Information und Reservation: www.literaare.ch // mail@literaare.ch
Freier Eintritt, nach der ersten Lesung wird ein kleiner Erfrischungsapéro angeboten
Fiston Mwanza Mujila wurde 1981 in Lubumbashi, Republik Kongo, geboren. Nach Stationen in Belgien und Deutschland lebt er heute in Graz und Wien. Mwanza Mujila schrieb bisher Gedichte, Prosa und Theaterstücke. Sein erster Roman Tram 83, erzählt die Geschichte aus einer heruntergekommenen afrikanische Grossstadt. Wer hierher kommt, hat ein Ziel: Geld zu machen, egal wie. Das Tram 83 ist der einzige Nachtclub der Stadt und ihr pulsierendes Zentrum. Verlierer und Gewinner, Profiteure und Prostituierte, Ex-Kindersoldaten und Studenten – sie alle treffen in dieser Höhle aufeinander, um zu essen, zu tanzen, um sich zu betrinken und sich zu vergessen. Hier, an diesem von Kriegen und Korruption gezeichneten Ort treffen sich auch zwei ungleiche Freunde: Lucien, der Schriftsteller, der auf der Flucht vor Erpressung und Zensur bei seinem neuen Freund Requiem Schutz findet, der sich wiederum durch das Leben gaunert. Rhythmisch und rau erzählt Mwanza Mujila ihre Geschichte. Für dieses Romandebüt bekam er bereits zahlreiche internationale Preise.
Lesebuch Maria Lauber
Die Frutigtaler Dichterin Maria Lauber (1891–1973) gilt als bedeutende Vertreterin der Mundartliteratur des 20. Jahrhunderts. Ihre Texte sind eng verbunden mit ihrer Lebensmitte: der Landschaft, der Natur, der Familie, den Menschen und ihrer Sprache. Sie wurde 1891 geboren und verstarb 1973 in Frutigen. In Bern hat Maria Lauber eine Ausbildung zur Primarlehrerin absolviert und anschliessend an verschiedenen Schulen im Berner Oberland unterrichtet. Sie unternahm ausgiebige Wanderungen in der Schweiz und mehrere Reisen in Europa, wobei sie häufig mit dem Fahrrad unterwegs war. Maria Lauber schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane und Sagen in Mundart und in Hochdeutsch und erhielt für ihr literarisches Werk den Buchpreis der Schweizerischen Schillerstiftung sowie Ehren- und Literaturpreise der Stadt und des Kantons Bern.
Christoph Trummer hat seit 2004 acht Alben veröffentlicht, seit 2007 mit berndeutschen Texten. 2011 hat er den Preis der Fondation SUISA gewonnen für sein ausserordentliches Werk ans Singer/Songwriter. Pedro Lenz nennt ihn einen der „ganz wenigen Schweizer Künstler, die Songs auf einem derart hohen Niveau nicht bloss schreiben und komponieren, sondern auch vortragen können." Zuletzt erschienen von ihm das CD Buch Heldelieder und das im Alleingang eingespielte Album Loryplatz.
Als Solokünstlerin sucht Nadja Stoller das Unbequeme, die Herausforderung. So entstand zuletzt Earthbound. Mit Banjo, Piano, Keytar und Autoharp hat sie sich seit ihrem Paris-Stipendium des Kantons Bern und dem daraus entstandenen Alchemy (2011) als eigenwillige Solokünstlerin etabliert. Zuvor ist sie lange Jahre als Sängerin in verschiedenen Jazz- und Popformationen durch die Lande getourt. Seit 2008 ist sie auch als Bandmitglied bei Trummer auf der Bühne und im Studio.
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