Bargeld oder Legende
Blixa Bargeld, Bild: David Visnjic
Blixa Bargeld, der Frontman der Einstürzenden Neubauten, präsentiert sich beim musikprotokoll im steirischen herbst 2016 – 06. 10. 2016, 21:30; Dom im Berg, Schlossbergplatz Graz; Eintritt mit Tagespass um gesalzene € 19,- – puristisch und (fast) allein, unterstützt nur von seinem Tontechniker Boris Wilsdorf.
Der steirische herbst pflegt übrigens seinen Veranstaltungsankündigungen halbernst gemeinte "Inhaltsangaben" beizufügen, mit Prozentangaben nach Art von Lebensmittelverpackungen. Üblicherweise erleichtert das die Orientierung ungemein. Wenn diese "Inhaltsangabe" beim Soloauftritt Bargelds nun lautet:
50% Ikone
50% Live
0% Punk
... ist das eine Warnung? Kritik vom letzten Ex-Punk im Herbst-Werbeteam am einstigen Idol? Als Qualitätsausweis zu denken? Jedenfalls steht auf der Herbst-Homepage ausserdem noch:
„Andere sind reich – ich bin legendär“, konstatierte Blixa Bargeld vor einiger Zeit in einem Zeitungsinterview. Den monetären Wohlstand trägt der Multitalentierte jedenfalls im durchaus legendären Kunst-Nachnamen. Ein Name, dem man in den vergangenen Jahrzehnten auf verschiedensten, verschlungenen, prominenten und auch untergründigen Wegen des Künstlerischen begegnen konnte: Als Frontman der Einstürzenden Neubauten, als Gründungsmitglied der Band Nick Cave and the Bad Seeds, beim Festival Genialer Dilletanten 1981, bei den Salzburger Festspielen 2005, in Koproduktionen mit Heiner Müller, Peter Zadek und Teho Teardo.
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