Bildungswortschatz
Was verbirgt sich hinter Wendungen wie "den Rubikon überschreiten", "Tantalusqualen erleiden" oder "die Gretchenfrage stellen"? Worin liegt der Unterschied zwischen "effizient" und "effektiv"? Ist ein Feinschmecker ein "Gourmet" oder ein "Gourmand"? Und was genau bedeuten eigentlich Wörter wie "apodiktisch", "insinuieren", "volatil" oder "Subsidiarität", ohne die keine politische oder wissenschaftliche Diskussion auskommt?
Ausdrücke wie diese zählen auch heute zum allgemeinen Bildungswortschatz, der in den Schulen und Universitäten aber kaum noch vermittelt wird.
Das Buch von Gerhard Augst, das gerade in der 3. Auflage im Olms Verlag erscheint, leistet hier Abhilfe: Es stellt diesen Wortschatz zunächst systematisch vor und erläutert dann über 2.000 Wörter und Wendungen in alphabetischer Reihenfolge. Dieses Verzeichnis wird begleitet von anschaulichen und aktuellen Beispielsätzen aus der Presse, dem Fernsehen und dem Internet. Die Anordnung nach Wortfamilien und häufig auftretenden Wortstämmen macht es außerdem möglich, unbekannte Bildungswörter selbst zu erschließen.
Wolfgang Krischke in der FAZ: „Er lässt sich durch das Gespreizte mancher Ausdrücke, ihre Eignung fürs Imponiergehabe, nicht dazu verleiten, die Sprache des Bildungsbürgertums zu karikieren, um sich so beim Publikum anzubiedern. Stattdessen verdeutlicht er die reichhaltigen Ausdrucksmöglichkeiten dieses Wortschatzes und gibt ratsuchenden Lesern Hilfestellung. Dazu dient vor allem ein Verzeichnis von Wörtern und Redewendungen, das die Hälfte des Buches ausmacht. Augst liefert hier nicht nur Bedeutungserklärungen, sondern warnt auch vor Fallstricken wie der Verwechslung des „Ténors“ mit dem „Tenór“ oder der „Intention“ mit der „Intension“.“
Gerhard Augst: „Der Bildungswortschatz“. Darstellung und Wörterverzeichnis. Georg Olms Verlag, Hildesheim/Zürich/New York 2019.
Neuen Kommentar schreiben