Schnellrezi
Kleine Presseschau auf neues Altbekanntes aus der Welt der Rezensenten:
Klaus Ungerer kritisiert im Freitag die heute immer mehr verbreitete schnelle Rezension, die gerne vom Klappentext lebt und von kleinen Anlesern:
„Klappentext ist Deppentext. Weiß man ja. Und er wird immer wichtiger in einer Zeit, in der das Deppentum die Welt übernehmen zu wollen scheint. Wer hätte denn noch Zeit, ein ganzes Buch zu lesen? Als unterbezahlter Journalist zumal. Lese ich also den Deppentext. Ist ja doll, was der Panizza da für ein Buch rausgehauen hat, und das posthum, mit ein klein wenig Hilfe vom nachgeborenen Kollegen Joachim Bessing, gerade mal 60 Seiten, wenn man Bessings üppiges Vorwort mitzählt, und doch: Was für ein Megakracherwerk der Weltliteratur ist hier nun aufgetaucht! Die Menschenfabrik. Geschrieben 1890. Klappi weiß Bescheid: „lange vor Orwell und Huxley“ ... „prophetisch, fesselnd und verstörend“ ... „Optimierung der Menschheit“ ... „drohende Herrschaft der künstlichen Intelligenz“ ... stopp!“
Schönes Beispiel zum Thema: Labeling der Schrecklichen
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