Merkur Januar 2020
Der immer lesenswerte, neue Merkur bringt laut Newsletter folgende Themen:
„Wir eröffnen es doppelt rechtsphilosophisch, zum einen mit einer Erwiderung auf einen Essay aus dem Vorjahr: Bernhard Schlink, emeritierter Rechtsprofessor, aber auch Richter, ist ganz und gar nicht einverstanden mit den Thesen, die Rainer Maria Kiesow im Rückgriff auf Carl Schmitt zur Frage der "Entscheidung" entwickelt hat (und zwar im Juliheft 2019 des Merkur.): Gegen dessen "Mystifizierung" führt er die richterliche Praxis von Entscheidbarkeiten ins Feld. Eher auf der Seite der Dekonstruktion, die Schlink ausdrücklich geißelt, steht zum anderen der deutlich jüngere Rechtswissenschaftler Andreas Engelmann in seinen anschließenden Überlegungen zum Glauben ans Recht. Als dritter Essay ein Gewaltmarsch, wie man es von Ingo Meyer kennt (zuletzt im Merkur zum Romanschaffen sowie zur Ästhetiktheorie der Gegenwart; gerne der Hinweis auf unser unlängst veröffentlichtes Videogespräch mit Christoph Möllers zu diesen beiden Texten Meyers). Diesmal: Fontane. Ein Rückblick nach dem Jubiläumsjahr – Meyer erkennt auf entschieden mehr Schatten als Licht beim allseits gefeierten Autor.
Zum Auftakt des Kritikteils nimmt sich Gunnar Hindrichs in seiner ersten Philosophiekolumne einen gewaltigen Brocken vor: Jürgen Habermas' neues Riesenwerk zum Thema Religion und Philosophie. Ebenfalls ein vertrauter Autor, aber nun als Geschichtskolumnist: Andreas Eckert, der sich in dieser ersten Kolumne mit der Geschichtsschreibung zu Afrika befasst. In einem weiteren Text nimmt sich Solvejg Nitzke die aktuelle Rezeptionsgeschichte bzw. Fortschreibung des Mythos "Walden" vor. (Dies ist der erste vorübergehend frei lesbare Text.)
In den Marginalien zeigt Oliver Schlaudt, wie sehr die Geschichte der Menschheit schon immer eine Geschichte der Migration war. (Auch dieser Text ist vorübergehend freigeschaltet.) Anatol Schneider, Philosoph und Koch, schreibt eine kleine Mediengeschichte des Kochens, deren zweiter Teil im nächsten Heft folgt. Angesichts einer auf rasanten Wandel eingestellten Gesellschaft plädiert Dirk Baecker für transformative Forschung. Wolfgang Hottner hat die neu aufgebaute Hütte Ludwig Wittgensteins in Norwegen besucht. Und Robin Detje gründet zum Beginn des zweiten Jahrs seiner Schlusskolumne gleich mal eine Religion.“
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