AUSGABE 12
EDITORIAL
Liebe Surfer
Nun hundert Jahre Weltkrieg I, da blühen uns reichlich Bücherschlachten ins Haus: Sarajevo, Flandern, Marne, Somme, Verdun, Tannenberg, Ypern, Isonzo usw. Stahlgewitter für lange einsame Leseabende am Kamin, und dann November 1918.
Den Auftakt machte Christopher Clark, dessen Buch Die Schlafwandler über die wohl niemals lösbare Kriegsschuldfrage sicher nicht zufällig den Titel von Hermann Brochs Romantrilogie trägt. Schon länger am Markt ist die Mammuthbiographie über Kaiser Wilhelm II von John Röhl. Seine Majestät hatten Sich Allerhöchstselbst schon um 1900 in typischer Manier des unendlich schwatzenden Spätfeudalisten und laienpolitischen Alptraumtänzers als Europafreak geoutet: Ich bin das europäische Gleichgewicht. Gerne halluzinierten Allerhöchstderselbe auch von den Vereinigten Staaten von Europa, ja schon damals, man glaubt es kaum, selbstverständlich unter deutscher Oberhoheit. Ähnliche Intentionen unterstellt man nun wieder den Machern im Merkelschen Lande, diesmal ganz ohne Schlieffenplan, einfach durch die kalte Küche der Ökonomie. Solche und ähnliche Fragen überlassen wir unserem neuen Europakorrespondenten Max Naso. Das Verrißwesen tritt in neue Dimensionen ein.
Die Redaktion
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AUSGABE 12 INHALT
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