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Volk ohne Traum |
Patria o Muerte ! (1) Sollte uns eine neue Eiszeit heimsuchen, möchte ich nicht mehr für das Wetter zuständig sein. Statt sich bei Gott zu beklagen, würde der Mob im Ernstfall die Meteorologen lynchen. Jörg Kachelmann, 1999 Angenommen, das Deutsche Kaiserreich wäre 1918 nicht sang- und klanglos in den Orkus der Geschichte gesunken, sondern nach Wilhelms Abdankung von einem geeigneten Exemplar seiner Söhne übernommen worden samt einer neuen Hausordnung, dann wären wir heute wahrscheinlich mit einem Hofpresseamt und jedes deutsche Käseblatt mit einer Hofberichterstatterin gesegnet, wahlweise dem Adel der Region entnommen oder dem Damenflor des Verlegers. Und weil wir (sic) dann mit dem Hause Windsor auf allerhöchster Ebene eng verwandt wären, statt nur genealogisch verbandelt, könnte es sein, dass die übernächste Königin von England (usw.) eine Hohenzollersche wäre und keine Partyartikelhändlerstochter. Alte Sozialdemokraten meinen, dass ihre Genossen damals sowohl eine Revolution „machen“, als auch eine konstitutionelle Monarchie hätten einführen sollen, womit das Dritte Reich zweifellos ein Albtraum geblieben wäre. Dummerweise glaubten die linken Eierköpfe, dass die Abschaffung der Monarchie auch die Dienstmädchenträume und die Vasallenseligkeit der Untertanen auslöschen würde; tatsächlich gewannen die Royalisten nirgendwo auf demokratischem Wege ihre Throne zurück, beherrschten aber weiterhin als Staatsform der Herzen die Freizeitfantasien der Leute. Und in dem Maße, wie die Pöbelherrschaft (Ochlokratie) sich schuppenflechtenartig ausbreitet, steigt der gesellschaftliche Verkehrswert von Adelsprädikaten auf Visitenkarten und Namensschildchen, wo einst gegebenenfalls Ordensspangen die Herren zierten, und wer es sich leisten kann, wird Jagdherr, Gutsherr, Schlossherr und Landrat in Personalunion. Dass ein geprinzter Puffmillionär kraft seines gekauften Titels auf eigenem Grund und Boden ein Fürstentum etabliert, dürfte allerdings schwer fallen. Warum nur? Solange die Gerichts- und Steuerhoheit der BRD gewahrt bleibt, sollte der autokratischen Prachtentfaltung in Privatländereien stattgegeben werden und morbiden Spieltrieben eine lukrative Heimat gewährt sein. Natürlich wären auch verschiedene Sektenmodelle denkbar, welche bislang an der Sterblichkeit ihrer Hausgötter oder an deren kriminellen Energien scheiterten; grundsolide, fromme Gemeinschaften bäuerlicher Struktur bestehen, solange Gott will. Womit wir beim roten Punkt wären: Ist die Zeit, das Land und das Staatsvolk reif für einen der Weltlage geschuldeten gesellschaftlichen Neubau? Die meisten Deutschen sind gutartig, die wenigsten wollen den totalen Staat, aber für ein Probejahr die Todesstrafe wären wir fast alle, falls der Bundestag einen diesbezüglichen Volksentscheid ermöglichte. Zwar würde keine Todeskandidatenliste zur Vorlage gelangen wie ein Wunschzettel zum Ankreuzen, aber zur Sprache kommen würden so ziemlich alle fluchwürdigen Delikte, wobei Sexualmord an Kindern (90%) die selbstverständlichste, Hochverrat (45%) die politischste und Gotteslästerung (3,5%) die reaktionärste Empfehlung an den Henker wäre. Doch was wäre mit jenen Millionen Eltern, deren Söhne aktenkundig sind als Intensivtäter, Soziopathen oder Waffennarren? Wie steht’s um die romantischen bewaffneten Clans, in denen die Pflicht zur Blutrache vor dem Hintergrund eines archaischen Kodex (Kanon) besteht, wie um die grundsätzliche Gewaltbereitschaft in Konfliktfällen, da nicht Gesundheit und Leben verteidigt werden müssen, sondern dem gekränkten Mannesstolz die mörderische Ehre erwiesen wird? Im Gegensatz zu den fiktiven Gewohnheiten unserer oberen Bildungs- und Einkommensschichten, die in den deutschen Fernsehkrimis ihre geschäftlichen und amourösen Probleme mit Mord und Totschlag regeln, werden die meisten Tötungsdelikte von den Angehörigen dissoziierender Familien begangen, mehrheitlich Unterstadtneurotiker bronzezeitlicher Gesittung. Sollten wir diese Risikogruppen an Ort und Stelle markieren und verdrahten oder „die ganze Bagage“ in spezielle, gut gesicherte Lager verbannen?? Ob purgativ oder präventiv – ohne eine rigoristische Innenpolitik werden wir nicht in der Lage sein, allein Deutschlands natürliche Gewässergrenzen zu schützen, geschweige „unsere Sicherheit am Hindukusch“. Andererseits besteht bei meinen europäischen Landsleuten wenig Neigung, zum Islam zu konvertieren, obwohl uns der Übertritt nur die Abgewöhnung abendländischer Unsitten (Ehebruch, Alkoholmissbrauch, Unzucht und Völlerei) auferlegte. Also haben wir uns zähneknirschend für ein Nebeneinander entschieden, bis die Grundstückspreise purzeln und zum Exodus der weißen, brünetten oder elfenbeinfarbenen Kaukasier (US-Schema) führen, was unabhängig vom wechselnden Erscheinungsbild der Quartiere eine fortschreitende Landnahme bedeutet, sobald der Wohnwert derart abgesunken ist, dass Migranten Mehrfamilienhäuser kaufen können und so weiter. Gesetzgeber, die sich weigern, mit geeigneten Maßnahmen die fast friedliche Expansion der islamischen Immigranten und ihrer fernsten Fußfolger zu stoppen, werden zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr in der Lage sein, irgendetwas zu verhindern, es sei denn mit unverhältnismäßiger Gewaltanwendung. Das Wort Gorbatschows vom historisch Zuspätgekommenen, den das Leben bestraft, galt seinen reformunwilligen Partnern in Ostberlin, altgedienten Kommunisten, die m. E. auch mit „rechtzeitigen Reformen“ nichts anderes bewirkt hätten als die Destabilisierung der proletarischen Diktatur im Weichbild des Westens. Gorbatschow hatte zum damaligen Zeitpunkt bestenfalls die Hoffnung, seine Russische Förderation zu retten und den deutschen Staatsgenossen einen unblutigen Übergang ins Rentnerparadies anzuraten. Hier und heute geht es nicht um die Erhaltung eines Regierungssystems, sondern um das Fortbestehen Deutschlands innerhalb der Europäischen Union, primär aber um die ethnische Existenz der nämlichen Nation. Das Blut der Brüder, welches auf dem Wege zur Wiedervereinigung gottlob nicht vergossen wurde, ist kein biologisches Sparguthaben, an dem man sich auch notfalls nicht vergreifen darf, und unantastbar ist nicht jedes Menschenleben als solches, sondern an und für sich. Auge um Astloch, Zahn um Zauneidechse? Wann und wo immer in den letzten Wochen auffällig oft von der Würde der Schöpfung gesprochen und geschrieben wurde, war niemals die Rede vom Wert einer bestimmten Person, einer unschätzbaren Idee oder eines einzigartigen Kunstwerks, wohl aber von „Naturschätzen“ in Gestalt alter Bäume und endemischer Krabbeltiere. Sind die neuen Aktivisten zu blöd oder zu blind, um die Prioritäten zu erkennen und korrekt zu benennen?! Georg Diez schrieb im SPIEGEL (Nr. 48/10): „In dieser Saison tragen die bürgerlichen Schichten Antikapitalismus, Antimodernismus und Technologiefeindlichkeit, die Angst vor dem Individualismus und eine schöne, warme Wut.“ So kann man es auch sehen, als modische Jahreszeitklamotten, und dabei sind Europamüdigkeit und Fremdenfurcht, nationale Nostalgie und soziale Platzängste offenbar nicht „in“. Armes, unelegantes Deutschland...
P.S. Patria o muerte war die Parole der
Fidelisten, als sie 1956 ihren partisanischen Befreiungskampf gegen das Batista-
Regime begannen und 1959 als Revolution beendeten. Seither hat diese Losung
nichts von ihrer Richtigkeit verloren, solange die Souveränität Kubas von den
USA missmutig respektiert wird. Seit die CIA- Operation Schweinebucht
schmählich scheiterte, weiß man warum. Allerdings: Wenn deutsche Linke
offizielle Redetexte aus Havanna ins Deutsche übertrugen, übersetzten sie
patria nur sehr selten mit Vaterland, sondern zumeist mit Heimat,
eine neutralere Vokabel, welche das Lateinische zwar erlaubt, aber nicht
bevorzugt, den Linken indes die nationalistische Konnotation ersparte. Womit
fern der Karibik klargemacht wird, dass die Genossen weder für einen „Weißen
Wedding“, noch gegen ein „ausländerfreies Brandenburg“ sterben möchten, wie
immer das zusammenpasst. Wappnen wir uns – die große Pleite kommt bestimmt!
(Carlo Cato) |
Alle Statements auf einen Blick: |
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