Posted On Januar 18, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Ein friedlicher Mensch – Carl Wilhelm Macke über die Lebenserinnerungen des Pazifisten Andreas Buro, dem die demokratische, gewaltfreie politische Kultur der Deutschen in den letzten Jahrzehnten viel zu verdanken hat. Man möchte den kleinen, dem Zeitgeist wacker trotzenden Verlag Brandes & Apsel ja eigentlich nur loben für dieses Buch. Welcher andere Verlag interessiert sich denn heute noch für die Lebensgeschichte eines Mannes, der seit Jahrzehnten argumentativ und gewaltlos für eine bessere, von Kriegen freie Welt eintritt? Der 1928 in Berlin geboren wurde, einer gutbürgerlichen Familie entstammt, der eine abgesicherte Karriere
Read More Posted On Januar 11, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Wasser, überall Wasser – Ein Engländer und ein Kroate erklären uns Venedig. Von Carl Wilhelm Macke. Gibt es eine Stadt, über die mehr Bücher geschrieben worden sind als Venedig? Geht man in eine Buchhandlung oder surft im Internet herum auf der Suche nach Büchern, die der Lagunenstadt gewidmet sind, wird man überschwemmt von Angeboten. Unendlich viele Reisebücher gibt es, historische Abhandlungen, Anthologien, Romane, in denen noch die kleinste Gasse am Tag, in der Nacht, bei Hoch- und Niedrigwasser beschrieben wird. Da muss man schon so gut schreiben können und über
Read More Posted On Dezember 14, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Ratgeber für Weltverbesserer – Ein Journalist, ein Kabarettist und ein katholischer Pfarrer haben sich ein Jahr lang jeden Freitag im Pfarrhaus eines Kölner Arbeiterstadtteils getroffen, um sich Gedanken zu machen, wie man die Welt verbessern kann. Was sie dabei zusammengetragen haben, ist von umwerfender Fantasie und Ermutigung. Von Carl Wilhelm Macke Am liebsten möchte man das Buch in großer Auflage in jeder Schule, jedem Rathaus, jedem Bürgertreff und – warum nicht – in allen Foyers von Banken auslegen. Man kann eh nix ändern an der Wirtschaftskrise, deren Ursachen wir so
Read More Posted On November 30, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Höre, Schuhband, zerschlissenes! – Die Verteidigungsrede des Peter Handke für Dragoljub Milanović. Von Carl Wilhelm Macke. Er hat alles Recht der Welt und als freier Schriftsteller sowieso, ein rechtskräftiges Urteil anzugreifen. Und gegen ein Urteil, das sich tatsächlich auf ein sehr dünnes Beweismaterial stützt, sollte ein Schriftsteller mit allem ihm zur Verfügung stehenden Wortreichtum Stellung beziehen. Das macht denn auch Peter Handke in seiner schmalen Verteidigungsschrift für den in Belgrad inhaftierten Fernsehjournalisten Dragoljub Milanović. So weit, so gut. Und gut geschrieben ist dieses schmale Plädoyer für die Freiheit eines Gefangenen
Read More Posted On November 23, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Hohes Lied auf die Weltwerdung Èdouard Glissant und Patrick Chamoiseau lassen Mauern fallen und packen ihr Plädoyer für die „Schönheit der Welt“ in ein schmales Büchlein, das gerade in diesen Zeiten auf der Verkaufstheke jeder Buchhandlung ausliegen sollte. Von Carl Wilhelm Macke Jetzt ist wieder die hohe Zeit der Sicherheitstechniker. Jungnazis ziehen brandschatzend, raubend und mordend durch Deutschland und schon preisen die Handwerker des Sicherheitsstaats ihre Dienstleistungen an. Einige Schrauben im Verfassungsschutz müssten dringend wieder angezogen werden. Die Qualifikation der V-Leute lässt zu wünschen übrig. Die Beobachtungstechnik muss erneuert werden.
Read More Aus Sorge um Italien – Soll man jetzt noch einmal in allen skandalösen und süffisanten Details das Besondere am Regierungsstil des Silvio Berlusconi ausbreiten? Was es für die politische Kultur eines Landes „inmitten von Europa“ bedeutet hat, für viele Jahre im Bann eines mal schlitzohrigen, mal kriminellen, mal senilen, mal potenzprotzigen Medienmoguls gestanden zu haben? In den letzten Tagen, die auch seine – vermutlich – letzten Tage als „Primo Ministro“, als „Erster Minister“ in Italien gewesen sind, wurden in den Medien noch einmal alle über Berlusconi archivierten Nachrichten dem staunenden
Read More Posted On November 9, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Der Wille zu überleben – Carl Wilhelm Macke über die Neuauflage der beiden zentralen Bücher von Primo Levi. Es gab einmal eine Zeit, da waren die Bücher von Primo Levi über seine Zeit in Auschwitz und seine Flucht aus dem Ort des absoluten Schreckens in die Freiheit ständig präsent in den öffentlichen Literaturdebatten. Hier ist auch noch einmal an einen der besten je über Levi geschriebenen Texte von Philip Roth zu erinnern: „Gespräch mit Primo Levi in Turin“ (erschienen in Philip Roth „hop Talk“, 2001). Levi galt in den ersten
Read More Etwas fehlt … Carl Wilhelm Macke zum 80. Geburtstag von Charles Taylor am 5. November. Wenn man in eine der großen Internet-Suchmaschinen den Namen Charles Taylor eingibt, kann man leicht in die Irre geführt werden. Zum einen findet man da jede Menge Eintragungen zu einem üblen afrikanischen Tyrannen und Menschenschlächter, der heute in Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshof steht. Dann findet man aber auch noch einen anderen Charles Taylor, der mit einigen sehr viel angenehmeren Begriffen und Namen versehen ist: Menschenrechte, Multikulturalismus, Toleranz, säkulare Gesellschaften usw. Charles Taylor –
Read More Posted On Oktober 26, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Hoffnung für Italien – Nichi Vendola ist ein Phänomen. Nach einem wie ihn muss man in der deutschen Politik erst einmal suchen – und man wird niemanden finden. Seit Jahren schon gehört er zu den beliebtesten Politikern im Lande Berlusconis und der Mafia, der rassistischen Lega Nord und einer immer noch sehr einflussreichen katholischen Kirche. Selbstverständlich steht Vendola zu seinem „Schwulsein“. Von Carl Wilhelm Macke Selbstverständlich bekennt er sich zu seinem katholischen Glauben und selbstverständlich ist er ein linker Politiker, dem die immer profilloser gewordenen ehemaligen Kommunisten zu harmlos sind.
Read More Kopfsprünge – Der „Preis der Stadt Münster für Europäische Poesie“ wurde im Jahr 1993 dem italienischen Lyriker Andrea Zanzotto verliehen. Um die Wahl eines in Deutschland kaum bekannten Lyrikers zu begründen, zitierte die Jury Eugenio Montale, einen der ganz Großen der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die Dichtung von Zanzotto sei, so schrieb einmal Montale, „eine höchst gelehrte und ein wahrer Kopfsprung in jenen Vor-Ausdrucksbereich, der dem artikulierten Wort vorausgeht.“ Hier findet man tatsächlich alles, was die Lyrik von Andrea Zanzotto so einmalig – und fast unübersetzbar in eine andere
Read More Posted On Oktober 12, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Das Schreiben am Tag und in der Nacht – Wie Claudio Magris zum Lesen verführt erklärt Carl Wilhelm Macke: Die Unvorhersehbarkeit, so hat Claudio Magris einmal geschrieben, sei für ihn der große Reiz, wenn er sich auf Reisen begebe. Er liebe einfach das „Gewirr und die Verzweigungen der Wege, die Zufälligkeit der Aufenthalte“, die Ungewißheit am Morgen, wie und wo man den Abend verbringe.“ Wie eine Art Basso continuo durchzieht diese Definition des Reisens und des Unterwegsseins das gesamte Werk von Claudio Magris. Sogar dort, wo Magris überhaupt nicht von
Read More Posted On Oktober 5, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Andrzej Stasiuk gilt als Polens wichtigster jüngerer Gegenwartsautor. In seinem neuen Roman blickt er hinter die osteuropäische Blechwand, Carl Wilhelm Macke stellt das Buch vor. „Wer hat uns so verarscht?“ Der Eiserne Vorhang – bis in die achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein trennte die Berliner Mauer und ein unendlich langer Stacheldrahtzaun quer durch Europa den Osten vom Westen, die Freiheit von der Unfreiheit, die Marktwirtschaft von der Planwirtschaft, kurz, das „Gute“vom „Bösen“. Heute, nach dem Ende des Kalten Krieges, des Ost-West-Konflikts wissen wir, dass es auch Grautöne gab in
Read More Posted On September 28, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Es kommt noch schlimmer – Christoph Hein schreibt in „Weiskorns Nachlass“ über das Prekäre im Leben, Carl Wilhelm Macke hat den Roman gelesen. Der Protagonist des Romans unterrichtet an der Leipziger Universität Kulturwissenschaft. Er hat seinen 59. Geburtstag eher etwas lustlos „über sich ergehen lassen“. Überhaupt steckt der Akademiker Rüdiger Stolzenburg in einer tiefen Lebens- und Sinnkrise, weil er alle seine beruflichen und auch menschlichen Ideale als degradiert und wertlos erlebt. Es ist dabei nicht nur die in seinem Alter „normale“ Konfrontation mit den Jüngeren, Erfolgreicheren, in jeder Hinsicht Potenteren,
Read More Posted On September 21, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Ein Weltbürger – Erinnerung an Dag Hammarskjöld Am 18. September vor fünfzig Jahren starb der damalige UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld bei einem Flugzeugabsturz im heutigen Sambia. Bis heute sind die genauen Umstände, vor allem die Hintergründe dieser Katastrophe nicht geklärt. Verschwörungstheorien über einen Komplott des amerikanischen Geheimdienstes sind immer noch nicht endgültig widerlegt. Aber letztlich ist die Ursache des Flugzeugunglücks, dem auch Hammarskjöld zum Opfer fiel, nicht mehr sonderlich interessant. Viel entscheidender für die Nachwelt ist eine bleibende Erinnerung an jenen legendären schwedischen Diplomaten, der vielleicht wie nur wenige nach ihm
Read More Posted On September 7, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Litmag
Einmal Maria, Mafia und zurück – Thomas Glavinic wagt sich auf eine horrende Pilgerreise durch den Balkan. Von Carl Wilhelm Macke. Als erklärter Atheist sollte man eigentlich wissen, auf was man sich einlässt, wenn man zusammen mit stockkatholischen Gläubigen in den bosnischen Marienwallfahrtsort Medjugorje pilgert. Nicht einmal die offizielle Katholische Kirche erkennt die angeblichen Marienerscheinungen an diesem Ort an. Und das will einiges besagen, wo der Vatikan doch ansonsten den merkwürdigsten Wunder und Heiligenlegenden seinen Segen gibt. Für den religiösen Analphabeten Glavinic wird diese Reise zu einer Begegnung mit einer
Read More Posted On August 31, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Kleine und große Geschichte – Neugierig macht zunächst nicht der Titel dieses Buches, sondern ein anderes Werk des Autors. Das erste von Roberto Zapperi in deutscher Sprache veröffentlichte Buch trug den Titel „Der schwangere Mann“. Und wenn man dann diese von Zapperi ausgebreitete Geschichte liest, wird alles noch spannender und verrückter. Es gibt, so klärt der Autor da auf, ein altes sizilianisches Märchen, in dem ein schwangerer katholischer Priester (!) sein Kind abtreiben will, um sich nicht weiter dem Spott seiner Umwelt auszusetzen. Wenn das kein Plot ist …?! Von
Read More Posted On August 10, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Der Maler und sein Modell – Martin Mosebach über den Maler Peter Schermuly. Von Carl Wilhelm Macke. Der Plot dieses Buches ist denkbar einfach und schnell dargestellt. Über viele Jahre hinweg sucht ein Schriftsteller einen Maler auf, um sich von ihm immer wieder porträtieren zu lassen. Und der Schriftsteller versucht dabei in Worte zu fassen, was den Maler bewog, das Modell so und nicht anders zu porträtieren. Sehr viel mehr geschieht in diesem Buch nicht. Lässt man sich aber in aller Ruhe und Konzentration auf dieses nicht besonders umfangreiche Buch
Read More Tod eines Journalisten – „Diese Welt braucht uns Journalisten mehr als jemals zuvor … Wir Journalisten haben eine unverzichtbare Rolle. Ich glaube allerdings auch, dass die dunklen Kräfte wie repressive Regime, kriminelle Banden und militante Gruppen alles daran setzen werden, die Arbeit von Journalisten zu verhindern.“ Dieses klare und auch etwas stolze Bekenntnis zur Profession des Journalisten stammt von Joel Simon, Präsident des amerikanischen „Committee to protect Journalists“. Simon und sein Komitee zum Schutz der Journalisten wissen wovon sie reden. Seit Jahren schon beobachten und verurteilen sie weltweit alle offen
Read More Posted On Juni 29, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Katholizismus jenseits von Krawall und Misstrauen – Um den Theologen und Ratzinger-Antipoden Johann Baptist Metz ist es stiller geworden. Das mag an seinem Alter liegen, aber es liegt auch an seinem theologischen Anliegen, das scheinbar nicht mehr in die Zeit passt. Die Feuilletons und politischen Kommentatoren lieben nun mal den Krawall, wie er ihnen derzeit etwa von dem ehemaligen Kulturchef des SPIEGEL Matthias Matussek mit seinem Bekenntnis zu einem ultrakonservativen Katholizismus geboten wird. Oder die Auseinandersetzung mit den christlichen Kirchen wird vollkommen auf die vielen und für die Opfer auch
Read More Calassos kleine Bibliothek großer Literatur – Am 30. Mai 2011 ist der italienische Schriftsteller und Verleger Roberto Calasso siebzig Jahre alt geworden, ein Glückwunsch von Carl Wilhelm Macke. Wie kann man auf die Presseinformation des Hanser Verlags angemessen reagieren, wenn man von dem Autor nur ein Buch gelesen hat? Eine in der Szene der Kulturjournalisten sehr verbreitete Möglichkeit wäre es, so zu tun, als verfüge man souverän über alles notwendige Wissen, um den zu ehrenden Autor angemessen zu würdigen. Man surft also schnell einmal durch die entsprechenden Google-Einträge zum Leben
Read More Posted On Mai 25, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Emir Suljagic: Srebrenica – Notizen aus der Hölle – Aus aktuellem Anlass erinnert Carl Wilhelm Macke an ein erschütterndes Buch, das bereits Ende 2009 erschienen ist und fragt sich bei der Lektüre des Berichts über diesen Symbolort des Schreckens, ob Srebrenica vielleicht sogar irgendwann einmal zu einem Symbolort des Friedens auf dem Balkan werden kann. Die Verhaftung von Ratko Mladic‘ steht nicht am Ende dieses Prozesses, sondern ist immer noch ein wichtiger Schritt auf einem noch langen Weg. Während der Belagerung von Srebrenica wurden alle Briefe, die die Stadt verließen
Read More Posted On April 27, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Stille auf der Piazza – Die Anthologie mit Texten jüngerer Schriftstellerinnen und Schriftstellern zeigt, dass trotz oder gerade wegen Berlusconi die Literaturszene in Italien blüht. Die neue Generation an Autoren in Italien schreibt sich frei von den alten Leitfiguren und dem politischen Niedergang des Landes. Man nimmt es mit Freude zur Kenntnis. Von Carl Wilhelm Macke Einige Namen italienischer Schriftsteller kennt jeder – na ja, jeder, der sich für die Literatur aus dem Land interessiert, wo die Zitronen blühen und das Spaghetti-Wasser ständig kocht: Umberto Eco, Claudio Magris, Roberto Saviano,
Read More Posted On April 6, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Protestantenland – Nora Bossong durchstreift in ihren verstörenden Gedichten Landschaften, Parks, ihre Heimatgegend um Bremen, doch ein unberührtes Arkadien findet sie nirgends. Von Carl Wilhelm Macke Das Bild auf dem Cover des Gedichtbands von Nora Bossong führt die Leser – gewollt oder ungewollt – in die Irre. Wir sehen dort den Stamm einer Birke auf einer Frühlingswiese. Den ganzen Baum muss man sich hinzudenken. Weder entdecken wir seine Blätter noch seine Wurzel auf dem Bild. Man könnte es für ein allzu romantisches Motiv aus der jüngsten Ausgabe der „Bäckerblume“ halten:
Read More Posted On März 30, 2011By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Schmelzlaut deines Verstands – Ein Gedichtband, der überrascht: Denn bisher kannten wir den schottischen Schriftsteller John Burnside nur als Autor von wuchtigen Romanen. Von Carl Wilhelm Macke „Glister“ (2009) etwa erzählt von einer erkalteten Gesellschaft und ihre um jeden Funken Hoffnung kämpfenden Kinder. Burnsides Roman über seinen Hass auf den Vater „Lügen über meinen Vater“ erschien vor Kurzem ebenfalls auf Deutsch. Wer alttestamentarische Sprachgewalt liebt, wird Burnside schnell schätzen lernen. Und jetzt gibt der Münchner Hanser Verlag in einer ganz ausgezeichneten Übersetzung von Iain Galbraith – dem wir auch schon
Read More Schwarze Orangen – In den USA auf Weltniveau gehoben, hierzulande hingegen wartet man immer noch auf einen Band mit Übersetzungen von Gedichten eines der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Serbiens, Milan Dordevic. Von Carl Wilhelm Macke Die diesjährige Leipziger Buchmesse widmet sich besonders der serbischen Literatur. Einige der auch bei uns bekannten Schriftsteller wie David Albahari (der inzwischen in Kanada lebt), Dragan Velikic, Bora Ćosić oder Biljana Srbljanović werden aus diesem Anlass auf der Messe oder im Rahmen von Lesungen in der Stadt Leipzig präsent sein. Es wird Gespräche mit ihnen geben,
Read More Homme des Lettres „Jeder Alte der stirbt“, so heißt es in einem afrikanischen Sprichwort, „ist eine brennende Bibliothek“. Mit dem Tod des Übersetzers und Schriftstellers Friedhelm Kemp ist eine große Bibliothek verbrannt. Die Bibliothek in seiner Wohnung in der Münchner ‚Paradiesstraße’ (was für ein Straßenname für einen Freund der Weltpoesie…) muss grandios gewesen sein. Alle, die das Glück hatten, sie jemals gesehen zu haben, schwärmten anschließend in berauschenden Tönen von dieser legendären Sammlung an Büchern, vor allem von französischsprachigen Schriftstellern der Moderne, aber auch aus der neueren angloamerikanischen Literatur. Hier,
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