Einspruch! Man macht es sich doch etwas sehr leicht, die seit einiger Zeit in den Feuilletons köchelnde "Sloterdijk-Honneth"-Debatte über das Elend des Sozialstaates und den Großmut der ‚Leistungsträger’ als „Kasperltheater der gehobenen Stände“ (Jens Jessen in der ZEIT) abzutun. Das sei doch, so ist weiter zu hören und zu lesen, nur ein Gedankenaustausch zwischen zwei philosophischen Gockeln, ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Kulturjournalisten, ein Seminarangebot im Fachbereich Philosophie des Aufbaustudiums für Senioren usw. Carl Wilhelm Macke widerspricht.
Read More Posted On Oktober 26, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
David Albaharis grandiose Abrechnung mit den Gesetzen des Literaturmarkts. Von Carl Wilhelm Macke
Read More Die wirklichen Gegner der Demokratie, so die immer wieder von Bobbio formulierte paradoxe Position, sind nicht ihre erklärten Feinde, sondern ihre unkritischen Claqueure. Ein Porträt des Philosophen Norberto Bobbio, dem ‚Maestro' des demokratischen Italiens, der am 18.Oktober vor 100 Jahren in Turin geboren wurde. Von Carl Wilhelm Macke
Read More Posted On August 24, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Patrizia Cavalli, eine italienische Poetin in einer „Zeit inzwischen untergegangener gesellschaftlicher Utopien“ wird zum ersten Mal in einer Auswahl ihrer verstörenden Gedichte dem deutschsprachigen Publikum vorgestellt. Von Carl Wilhelm Macke
Read More Was für ein starker, vorbildlicher Mensch, Diplomat und Citoyen war doch dieser Adam von Trott zu Solz, für seine liberalen, weltoffenen Ideen verurteilt und gehängt von den miesesten Figuren der jüngeren deutschen Geschichte. Carl Wilhelm Macke erinnert an den Widerstandskämpfer.
Read More Ein 68er – na und? In den Denktraditionen, auf die sich Oskar Negt mit seinen unermüdlichen Interventionen zum Lauf der Dinge bezieht, sind trotz vieler zeitabhängiger Positionen, Versprechen enthalten, die noch ihrer Einlösung harren. Carl Wilhelm Macke gratuliert dem Sozialphilosophen Oskar Negt zum 75. Geburtstag. Es wird einmal Zeit, gegen das durch die Feuilletons, Talkshows und Buchverlage herumvagabundierende „68er-Bashing“ selbstbewusst zu bekennen: Ja, man ist in den späten sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts politisiert worden. Das ist , konfrontiert mit den bis dahin noch überall wie Mehltau über der deutschen
Read More Posted On Juli 13, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Göran Sonnevi schreibt Gedichte auf der Höhe der ungeheuren Informationsflut unserer Tage. Er wendet sich nicht ab von den Schreckensnachrichten aus allen Teilen der Welt, sondern versucht ihnen Poesie schreibend standzuhalten. Carl Wilhelm Macke über die mitreißenden Langgedichte des schwedischen Lyrikers.
Read More Posted On Juli 2, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Arjun Appadurai versucht, die neue Gewalt auf der Welt zu verstehen – jenseits hochspekulativer Terrorexpertisen. Von Carl Wilhelm Macke
Read More Posted On Juni 22, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
„Schreiben, damit es vor sich hin summt.“ Carl Wilhelm Macke über Philippe Jaccottets Augenblicksskizzen "Notizen aus der Tiefe".
Read More Claudio Magris – der Name steht seit Jahrzehnten schon für Triest, für das Mittelmeer, die Donau, für Italien - natürlich das andere, zivile, nicht durch Korruption und Skandale versaute Berlusconi-Italien. Carl Wilhelm Macke über den Preisträger – und einen ganz besonderen Begleiter…
Read More Posted On Juni 15, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Carl Wilhelm Macke über Die letzten Gedichte von Michael Hamburger
Read More Das Magazin der "Sueddeutschen Zeitung" widmet eine ganze Ausgabe der Beantwortung dieser Frage. Aber man fasst sich an den Kopf, wenn man in einem gut vierzigseitigen Magazin über die alte Zeitung und das neue Internet nur eine Seite über die Pressefreiheit entdeckt - eine Seite, die noch nicht einmal zum redaktionellen Teil gehört. Von Carl Wilhelm Macke
Read More Das klassische Gerüst einer funktionierenden Demokratie hat Berlusconi im Stil eines sich barock kostümierenden Kim Il Sung des Westens immer mehr aus seinen politischen Befestigungen gelöst. Unterstützt und beraten von einem ihm ergebenen Hofstaat (in den Parlamenten und den Medien), hat er konsequent auch das Private politisch für sich und seine Macht zu nutzen versucht. Carl Wilhelm Macke über den „größte Privatisierer der Politik unter allen derzeit politisch Mächtigen“.
Read More Was in Deutschland den meisten Menschen selbstverständlich erscheint, ist in vielen Ländern alles andere als der Normalfall: die Meinungs- und Pressefreiheit. Immer wieder werden an vielen Orten auf der Welt Journalisten behindert, bedroht, misshandelt oder getötet. Ein Kommentar von Carl Wilhelm Macke, Geschäftsführer des Vereins „Journalisten helfen Journalisten“.
Read More Mit Claudio Magris' Veröffentlichungen (zuletzt Ein Nilpferd in Lund) kann man sich auf Reisen quer durch die europäische Kultur begeben. Ein Glückwunsch zum 70. von Carl Wilhelm Macke.
Read More Posted On März 2, 2009By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Neunzehn Geschichten aus zwölf verschiedenen Ländern erzählt uns Magris hier. Geschichten, von denen einige sehr kurz und trotzdem bewegend, lange nachhallend sind. Von Carl Wilhelm Macke
Read More Die Arbeiten der Fotografin und Schriftstellerin Monika Bulaj geben uns Anstöße, wieder das suchende, geduldige Sehen zu lernen. Ein Porträt von Carl Wilhelm Macke
Read More Posted On Dezember 15, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Geschmack von Brot und Jenever Endlich liegt nun auch eine deutsche Übersetzung von Gedichten eines der derzeit wichtigsten Lyrikers der Niederlande vor. Von Carl Wilhelm Macke. Verwunderung und Erstaunen. Da liest man in einer neueren Geschichte der niederländischen Literatur, dass die Gedichte von Rutger Kopland bereits in fast alle Weltsprachen übersetzt worden seien. Nur im Deutschen, immerhin die Nachbarsprache der Niederländer, waren sie bislang noch nicht lesbar. Dank der nicht genug zu lobenden Edition Lyrik Kabinett bei Hanser unter der Federführung von Michael Krüger, Raoul Schrott und Ursula Haeusgen ist
Read More Posted On Dezember 8, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Noch einmal deine Gedichte Roberto Cotroneo hat es verdient, im deutschsprachigen Raum endlich die Aufmerksamkeit zu erhalten, die er in Italien als Schriftsteller wie als Kulturpublizist längst genießt. Von Carl Wilhelm Macke Seit vielen Jahren schon läuft im italienischen Fernsehen eine beliebte Sendung mit dem Titel: „Chi l’ha visto?“ Die Zuschauer werden da in regelmäßigen Abständen gefragt, wer ihn gesehen hat ( so die Übersetzung ), der ganz plötzlich eine Familie oder einen Freundeskreis verlassen hat. Der Verschwundene wird von einem Fernsehmoderator genau in seinen körperlichen Eigenarten, seinen Vorlieben, seinen
Read More Posted On November 24, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Lobrede auf ein Kaninchen Die „Reden und Einwürfe“ des Michael Krüger gegen die Schwatzflut unserer Tage. Von Carl Wilhelm Macke. Schon bei der Lektüre des Titels kommt man ins Stolpern. Man erwartet Reden und Einwürfe des als klugen und ironischen öffentlichen Debattenredners bekannten Münchner Verlegers Michael Krüger. Aber von ihm sind doch schon Bände mit Reden, auch aus der jüngsten Zeit, auf dem Markt? Untertitel: „Gedichte“. Aber es soll sich doch um Reden und Einwürfe handeln, die man zwar in jeder erdenklichen Form halten kann, außer eben in lyrischer Verpackung.
Read More Posted On November 13, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Rund um die Erde Ein Sonderheft der Zeitschrift „Le Monde diplomatique“ widmet sich der weltweiten Migration. Von Carl Wilhelm Macke Im Hintergrund sieht man auf dem Photo drei wohlgenährte Urlauber sich in der Sonne räkeln, im Vordergrund kriecht ein barfüßiger Mann schwarzer Hautfarbe über den Strand. Ein vielleicht zu plakatives Motiv, aber weit von der Realität entfernt ist es nicht. Man kann es auch ohne schockierende Bilder in nüchternen Zahlen ausdrücken: Von 1988 bis 2008 sind 8.109 Migranten im Mittelmeer sowie im Atlantischen Ozean auf dem Weg nach Spanien ertrunken.
Read More Links und lebensfroh Der italienische Publizist und Politiker Vittorio Foa verkörperte jenen sehr, sehr seltenen Typus eines linken Intellektuellen, Gewerkschafters und Politikers, der im Alter aufrecht und ohne jede Verbitterung auf seine Vita zurückblicken konnte. So ging von ihm immer mitreißende Lebenslust und unwiderstehliche Neugierde auf die Zukunft aus. Von Carl Wilhelm Macke Typisch Foa. Auf einem immer wieder gerne in den Zeitungen reproduzierten Foto sind drei für die Nachkriegsgeschichte Italiens bedeutende Intellektuelle zu sehen. Links auf dem Bild steht die etwas skeptisch blickende, eher zurückhaltende Schriftstellerin Natalia Ginzburg. Rechts
Read More Posted On Oktober 16, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik
Ich kam und ich gehe wieder Dank dieser Edition von Gisela Kraft kann man wieder Gedichte von Nazim Hikmet lesen, den ganzen Hikmet – und nicht nur den politisch zurechtgestutzten (und zensierten?) Kommunisten Hikmet. Von Carl Wilhelm Macke „Das vorliegende Buch“, schreibt die Übersetzerin und Editorin Gisela Kraft in ihrem Nachwort, „wendet sich nicht an die Linke des vergangenen Jahrhunderts, sondern an Jetztmenschen.“ Man hätte sich diesen Satz in die Einleitung gewünscht, vielleicht sogar als Widmung. Wenn ‚die Linke’ des vergangenen Jahrhunderts, was immer man sich heute in Zeiten einer
Read More Posted On August 21, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe Neun Tage – länger dauert keine Katastrophe. Jedenfalls in den Medien. Neun Tage, so versichern uns Medienforscher, könne man die Nachrichten von einem Skandal oder einer Katastrophe in der Öffentlichkeit am Kochen halten. Nach diesem Zeitlimit würde die allgemeine Aufmerksamkeit für einen dramatischen Katastrophenfall spürbar nachlassen. Neun Tage Betroffenheit und Aufklärung in allen Ehren, aber dann: „The show must go on“. Von Carl Wilhelm Macke Nach der Maßeinheit von ‚Neun Tagen’ organisieren inzwischen Parteistrategen ihre Kampagnen. Hat man es in dieser Zeit nicht
Read More Posted On Mai 29, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Plastikbeutel, Stoffreste, Leichen Die Tragödie der Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer. Von C.W. Macke Man kann es natürlich prosaisch formulieren. „Der Strom der Geschichte“, schreibt der Triestiner Schriftsteller Claudio Magris, „schwemmt die kleinen Geschichten der Individuen fort und läßt sie untergehen, die Woge des Vergessens löscht sie aus dem Gedächtnis der Welt; Schreiben bedeutet unter anderem auch, am Ufer entlanggehen, stromaufwärts fahren, schiffbrüchige Existenzen auffischen und Strandgut wiederauffinden, das ich andren Ufern verfangen hat, um es zeitweilig auf einer Arche Noah aus Papier unterzubringen“. Wesentlich nüchterner heißt dagegen am Endes des
Read More Posted On April 10, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag
Der ‚andere Franz’ Drei linke Intellektuelle suchen einen Heiligen Man kann dieses Buch auch als einen Beitrag zum wieder viel diskutierten legendären Jahr 1968 lesen. An keiner Stelle wird zwar auf dieses Datum eingegangen und im Mittelpunkt des Buches stehen auch keine Erinnerungen an die ‚Schlacht am Tegeler Weg’, an universitäre Sit-Ins oder irgendwelche revolutionären Kommunen. Zeitlich ist das Buch konzentriert auf das 13. Jahrhundert, das man nur wahrlich nicht in einem Zusammenhang mit den weltweiten Studentenbewegungen Mitte des 20. Jahrhundert bringen kann. Aber der intellektuell-politische Werdegang der drei Autoren
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