All posts by Carl Wilhelm Macke

geb. 1950 in der norddeutschen Tiefebene, lebt in München ( Alpenvorland ) und in Ferrara ( norditalienische Tiefebene ); Freier Journalist, im Vorstand von "Journalisten helfen Journalisten" e.V. ( www.journalistenhelfen.org ); schätzt den angelsächischen Journalismus, den bayerischen Anarchismus, die italienische Poesie und den westfälischen Schinken.

Posted On April 24, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Judith Herzberg

Spätes Paar I. Will there be a fast weißgestrichen Tor between their two such different wilderness? Ein Tor, das quietschend aufgehn kann? Können ihre Lippen den Abstand mildern, Lippen aus so anderer Nahrung gewachsen, um solche andere Wörter geformt? Mund zu Mund, jeder seine Geschichte, mit Müh und Not Sprache. Fließt es zusammen, uneins, wie? Während aus so verschiedenem Gewittern Wasser niederschlägt? Sind sie nicht rührend, erkennbar, des andern verbeulte Reste? Und der Schwelbrand hier und da, der, ausgetreten, doch wieder entflammt, flüchtend, unlöschbar, weiterfressend? Abgefunden, jeder mit sich, aberRead More

Posted On April 10, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Olga Orozco

Die Tode Hier haben wir Tote, deren Gebeinen nicht der Regen bleichen wird, Grabsteine, auf denen niemals der stürmische Schlag  der Echsenhaut erschallte, Inschriften, die niemand abschreiten wird im Licht einer entfachten Träne; Sand ohne Fußstapfen in allen Erinnerungen. Es sind die Toten ohne Blumen. Sie hinterließen uns keine Briefe, keine Ringe oder Fotos. Keine Heldentrophäen geben Zeugnis von Ruhm oder Schande. Ihre Leben verliefen ohne Ehren auf Erden, doch ihr Schicksal war wie ein heftiger Blitzschlag, denn sie kannten nicht Schlaf noch Frieden auf den schamlosen Lagern, die fürRead More

Posted On April 3, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Johannes Kühn

Der Preis Sie sind, die Spötter, über mir wie Vögel mich belästigend im Flug, bei mir gewesen viele Jahre. Nun bietet diese Ehrung ihren Schein, und wie trüber Spuk verschwänden sie. Vielleicht werd ich erlöst auch vom Ruf aus Fernen: Narr, noch immer schwebst du hin mit Versen, für uns belachenswerten. Ich hoffe es. Johannes Kühn ein „Weltlyriker“? Das ist doch nur ein freundlicher, 1934 geborener Herr, der sein Leben lang seinen kleinen saarländischen Geburtsort nur selten verlassen hat. Studium in der 30 km nördlich gelegenen Landeshauptstadt Saarbrücken und –Read More

Posted On März 27, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Philippe Jaccottet

So viele Jahre und wahrhaftig so dürftiges Wissen, so leicht versagendes Herz? Nicht die schäbigste Münze, den Fährmann zu entlohnen, wenn er herankommt? – Sieh meinen Vorrat: Gras und rasches Wasser, ich habe mich leicht erhalten, auf daß der Nachen weniger einsinkt. Übersetzung: Friedhelm Kemp Soll man Philippe Jaccottet (geboren 1925 in Moudon, Westschweiz, Kanton Waadt) nun einen Lyriker oder einen Essayisten oder einen Übersetzer oder einfach „nur“ einen Schriftsteller nennen? Was aber ist damit gewonnen, wenn man für ihn und sein Werk nach einem einzigen Etikett sucht? Und welcherRead More

Posted On März 20, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Blanca Varela

Ein Fenster Wieder zähle ich meine Finger. (Die Eisblume, der unbekannte Kopf, der mir auflauert, sich löst und schreit.) Ich betrachte die Wände, ihre runden, flinken Früchte, ich überschlage, addiere Steine, Asche, Wolken und Bäume, die die Menschen verfolgen, und Perlen, bösartigen Teichen entrissen oder schwarzen Lungen im Grab, entsetzlich lebendig. Die Spinne, die im Menschenschritt herabsteigt, kennt mich, sie herrscht über einen Winkel meines Gesichts, dort nistet, dort singt sie gedunsen und sanft inmitten ihrer grünen Seide, ihrer Trauben. Draußen, dort, wo die Nacht wächst, fürchte ich sie, woRead More

Posted On März 13, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Margherita Guidacci

Perdita di memoria Tutto quel che hai imparato si stacca da te come un petalo vizzo. Tu stessa sei la neve che ti cade d’intorno E non hai più bisogno d’alzare gli occhi al cielo grigio per capir quanto poco ti avanza del tuo giorno. Gedächtnisverlust Alles, was du gelernt hat, löst sich von dir wie ein welkes Blütenblatt. Du selbst bist der Schnee, der um dich herum fällt. Und du brauchst nicht die Augen zum grauen Himmel zu heben, um zu begreifen, wie wenig dir bleibt von deinem Tag.Read More

Posted On März 6, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

Tuvia Tenenbom: Allein unter Deutschen

Kistenweise Bier und Deutschland-Fahnen – Ein amerikanischer Journalist reist einmal quer durch Deutschland. Notiert, was ihm während dieser Reise in diesem Land so an Merkwürdigkeiten auffällt, an den Gewohnheiten der Menschen, ihrem Verhältnis zur jüngeren Geschichte und gegenüber der Rolle Deutschlands in der Welt. Von Carl Wilhelm Macke. Tenenbom ist verwundert über viele Eigenarten der Menschen zwischen Hamburg und Neuschwanstein, zwischen Frankfurt und Weimar. Er kann gut und schnell festhalten, was ihm an Erstaunlichem in diesem Land widerfährt. Trifft bedeutende Journalisten, Bar- und Hotelbesitzer oder „Menschen wie du und ich“Read More

Posted On März 6, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Bei Dao

An einem Abzweig Vergangene Tage tadeln die Blüte des Augenblicks All die Nächte, die Frühlinge stolz machen rollen mit dem Gestein dahin Sie zerschlagen alles Glas im Traum Warum nur weile ich hier? Briefe aus der Lebensmitte verbreiten eine weite Wehmut Schuhe, die nie einen Zweifel kannten, wechseln Stümpfe oder ihre List Ohne jeden Plan schweife ich bei irgendeinem Konferenzbericht noch weiter in die Ferne Ich folge einer Partikel und biege ab Gemeinsam mit armen Seelen heiße ich an einem Abzweig das Abendlicht willkommen. Aus dem Chinesischen von Wolfgang KubikRead More

Posted On Februar 27, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

Eveline Hasler: Mit dem letzten Schiff

Verzweifle nicht an dieser Welt –  Ein Roman über gute Amerikaner und mutige Schweizer. Carl Wilhelm Macke hat ihn gelesen. „Die Amis“ – das wird im deutschen Alltagsverständnis immer noch mit einem leichten, manchmal auch unüberhörbar negativen Unterton gesagt, wenn von ‚den Amerikanern‘ die Rede ist. Entweder sind ‚die Amis‘ für alle möglichen politischen Schweinereien rund um den Globus verantwortlich: Variante ‚links‘. Oder ‚die Amis‘ zerstören mit ihrem ‚Way of life‘ die über viele Generationen gewachsene traditionelle europäische, genauer deutsche Alltagskultur: Variante ‚rechts‘. Ganz genau kann man zwar nicht dasRead More

Posted On Februar 27, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: William Wordsworth

Old Man Travelling Animal Tranquillity and Decay, a Sketch — The little hedge-row birds, That peck along the road, regard him not. He travels on, and in his face, his step, His gait, is one expression ; every limb, His look and bending figure, all bespeak A man who does not move with pain, but moves With thought – He is insensibly subdued To settled quiet : he is one by whom All effort seems forgotten, one to whom Long patience has such mild composure given, That patience now dothRead More

Posted On Februar 6, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Chirikuré Chirikuré

Orte der Fiktion jedem Gesicht stellte sich dieselbe Frage nach Orten an denen ich gewesen bin nur das Herz antwortet der Mund ist schwach, doch was im Herzen, ist füllt die Kornkammer mit verträumten Gesichtern und Ungläubigkeit stellen sie weitere verwunderte Fragen fragen noch einmal, wo ich schon überall war ich antworte prompt: ich war im Land stummer Echos in den Sanden des uralten Timbuktu sie schütteln die Köpfe wie Stiere und während sie trinken, lachen sie spöttisch: solche Orte gibt es nur in der Fiktion ich senke den KopfRead More

Posted On Januar 30, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Adam Zagajewski

Jetzt, da du das Gedächtnis verloren hast (meinem Vater) Jetzt, da du das Gedächtnis verloren hast und nur hilflos lächeln kannst, möchte ich Dir helfen – hast doch einst du, wie ein Demiurg, meine Phantasie geöffnet. Ich denke an unsere Ausflüge, Wolken aus Wolle, tief über dem feuchten Wald in den Bergen schwebend ( ihn diesem Wald kanntest du jeden Pfad), und auch an den Sommertag, als wir auf die Spitze des hohen Leuchtturms an der Ostsee kletterten und lange auf das endlose Wogen des Meeres schauten, seine weißen NähteRead More

Posted On Januar 23, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Charles Simic

21. Dezember Diese Kriege, die nur enden, um neu zu beginnen, wie der Friseur beim Haarschneiden, oder wie diese Winter mit den trüben Tagen, die bis zu Kain zurückreichen. Alles, was ich je getan habe, war – so scheint es –, mit einem Stock in Ruinen herumzustochern, bis mich Ruß und Asche bedeckten, die ich nicht abwaschen konnte, selbst wenn ich gewollt hätte. Aus dem Amerikanischen von Wiebke Meier Der 1938 in Belgrad geborene und bereits 1945 in die USA ausgewanderte Charles Simic ist sicherlich in der ersten Reihe derRead More

Posted On Januar 16, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Dagmar Nick

Früher Früher liebten wir uns über dem Abgrund, wo anderntags der Orientexpress von der Brücke sprengte; die Wüsten Arabiens durchrasten wir ohne Kompass und kamen doch auf den erkorenen Gipfel, betraten die Arche, die keine Planken mehr hatte, und kreuzten damit übers Meer; bei der Ankunft im Hafen der Albatrosse steckte der Frühling uns an, und wir phosphoreszierten mit den Hinterleibern der Leuchtkäfer um die Wette; eine einzige steingemeißelte Quetzalfeder genügte uns, abzuheben von dieser Welt. Früher liebten wir uns. Die 1926 in Breslau geborene Dagmar Nick gehört heute zuRead More

Posted On Januar 9, 2013By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Evelyn Schlag

In die Ferne Ich sah dich in dein Handy reden mit kleinen Verbeugungen und sofort fiel mir der Vater eines lieben Freundes ein – Forstverwalter im Dienst des Baron Rothschildschen Urwalds der von seinem Stuhl aufsprang und im Stehen telefonierte wenn die Herrschaft anrief und an den Stellen die ein Jawoll erforderten sich verbeugte verbeugte verbeugte die gegenüberliegende Wand des Büros hinab- und hinaufmalend mit seinem Blick. Und immer hingen die Trophäen noch an derselben Stelle. Wurden nicht aus ihren Haken gehoben die bleichen Tierschädel und ihr Gestäng. Ich sahRead More

Posted On Dezember 19, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag

LitMag-Weltlyrik special

Kerzen verboten – Aus gegebenem Anlass: Zehn Gebote für das Rezitieren von Gedichten. Von Carl Wilhelm Macke. 1. Während der Lesung eines Gedichts ist aus feuerpolizeilichen und versicherungsrechtlichen Gründen das Anzünden von Kerzen strengstens untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldstrafe von mindestens 100,00 Euro/ Kerze bestraft, die an einen Gedichte edierenden Kleinverlag zu überweisen sind. Ausnahmen können auf Antrag gestattet werden (z.B. an betrieblichen Weihnachtsfeiern oder Werbeveranstaltungen von Unternehmen der wachsverarbeitenden Industrie). 2. Vor, während und nach der Rezitation sind Gitarren-, Blockflöten und Harfenklänge strengstens untersagt. Wird dieser Anweisung nichtRead More

Posted On Dezember 5, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

David Albahari: Der Bruder

Mein Bruder? Filip, ein nicht gerade erfolgreicher serbischer Gelegenheitsschriftsteller, erhält eines Tages einen Brief. Er ist über diesen Brief so perplex und sprachlos, dass er es für längere Zeit überhaupt nicht wagt, den Brief zu öffnen. Über mehrere Seiten zieht sich das Zögern und Zagen hin, bis er schließlich doch den Briefumschlag öffnet. Es dürfte schwer sein, irgendwo in der Weltliteratur ein Buch zu finden, in dem mit einer so großen Genauigkeit das Zögern eines Menschen beschrieben werden, den an ihn adressierten Briefumschlag zu öffnen. Allein diese Seiten sind esRead More

Posted On Dezember 5, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: David Maria Turoldo

Poesia è rifare il mondo, dopo il discorso devastore del mercadante. David Maria Turoldo Handelt es sich hier nun um ein Gedicht oder um eine Definition von Poesie oder ist es eine Art von Aphorismus? Um das zu entscheiden, muss man diese Zeilen zunächst einmal in die deutsche Sprache übersetzen. Es scheint sich dabei um einen einfachen Text mit nur wenigen Worten zu handeln. Erster Versuch: „Poesie, das ist die Wiedererschaffung der Welt, nach/ dem zerstörerischen Diskurs des Kaufmanns“. Diese Übersetzung deutet zwar an, um welchen Inhalt es sich beiRead More

Posted On November 28, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Rainer Malkowski

Fotos All die nichtssagenden Fotos, in die wir unsere Liebe hineinlesen, unsere Erinnerung an Augenblicke, die nicht auf dem Bild sind. Ihr Armen, was tut ihr, wenn wir sterben, unter Menschen, die nur sehen, was ihr zeigt? Reduziert auf das Sichtbare: wer könnte so leben. „Weltlyrik’“ – das klingt nach großer, weiter Welt. Amerika, Karibik, Pazifik, China, Australien, Copacabana, Patagonien, Paris, New Delhi, Sao Paolo. Aber wer verbindet mit Brannenburg, einem kleinen, unbedeutenden Flecken an der bayerisch-österreichischen Grenze, „Weltlyrik“?! Und Rainer Malkowski (1939-2003), der die letzten Jahre seines Lebens, gezeichnetRead More

Posted On November 24, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Mitarbeiter

Carl Wilhelm Macke

Carl Wilhelm Macke, geboren 1950 in Cloppenburg, freier Journalist; Kontore für Schreibwaren & Geistige Brennstoffe aller Art in München (Bayern) und Ferrara (Emilia-Romagna); koordiniert den Verein „Journalisten helfen Journalisten“ e.V. Zu den CULTurMAG-Beiträgen von Carl Wilhelm Macke.Read More

Posted On November 21, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Inger Christensen

Trauer Finde den konzisen Ausdruck für trauer: eine waldschnecke mit schleim und dem reflexmechanismus in sinnloser ordnung, rechtzeitig ist der fühler draußen, rechtzeitig wieder eingezogen, und im körper drinnen präzise benutzt wie eine schwangre sirene, deren fallender ton fällt und fällt hinab durch allen organismus. Ach haut Mein äußerster radarschirm   Du gehst an mir vorbei Du gehst an mir vorbei während wir ganz still sitzen Ich rede an mir vorbei während du nicht hörst Wir tun nichts und ein engel liest uns auf   Licht I Ich erkenne abermalsRead More

Posted On November 14, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Jan Skácel

Empfindsam und noch empfindsamer Für den alten aberglauben und für so kluge ohren, fürs radar der sommernächte unter den linden, für die häßlichkeit des eigenen antlitzes schlugen einst die menschen die fledermaus ans tor. Mit dem stift durchdrangen sie die dünne haut der flügel, die kleine leiche hing zerknittert in der stille, und das schamvolle entsetzen, seidenglatt, rauschte lange auf den kleinen fallschirmen der glocken. Warum trag ich dieses marterbild in mir, und warum prüfe ich, bevor in einem neuen haus ich um nachtlager bitte, aufmerksam und lange die pfostenRead More

Posted On November 7, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Lucille Clifton

my dream about time a woman unlike myself is running down the long hall of a lifeless house with too many windows which open on a world she has no language for, running and running until she reaches at last the one and only door which she pulls open to find each wall is faced with clocks and as she watches all of the clocks strike NO Mein Traum von der Zeit eine Frau, die mir nicht ähnlich ist, rennt den langen Korridor eines totenstillen Hauses entlang, mit zu vielenRead More

Posted On Oktober 31, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Kunst, Litmag

Der (Kriegs-)Fotograf Giles Duley

„I’m still a photographer“ – Carl Wilhelm Macke über das Schicksal des schwer verletzten Fotografen Giles Duley. Soll man ein Foto veröffentlichen, das die Folgen von Gewalt besonders drastisch und in einer den Zuschauer und Leser schmerzhaft berührenden Weise trifft? Gibt es nicht eine Toleranzgrenze in der Darstellung von Gewalt und deren Folgen, die man als verantwortlicher Redakteur eines Mediums absolut zu respektieren hat, wenn einem Menschenrechte und Menschenwürde mehr bedeuten als pathetische Worte zum Sonntag? Gibt es jenseits eines Scoops im Konkurrenzkampf um Aufmerksamkeit mit anderen Medien nicht auchRead More

Posted On Oktober 31, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Carlos Nejar

Eines Tages Eines Tages die Morgenröte im Brotkorb. Eines Tages werden die Dinge die Morgenröte beugen. Eines Tages werden Liebe und Liebende im Falten der Hände ernten. Die Welt Seite an Seite mit einer andern Welt. Eines Tages. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Kurt Scharf   Man bekommt ein Buch geschenkt. Man bedankt sich freundlich. Liest flüchtig die Kurzinformationen auf dem Umschlag – und legt das Geschenk dann mit einem nochmaligen Dank auf die Seite. Ganz selten aber kommt man schon beim ersten oberflächlichen Lesen nicht mehr los von demRead More

Posted On Oktober 24, 2012By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, LitMag-Lyrik

LitMag-Weltlyrik: Katica Kulavkova

CHRONOS – Ansprache – Teuflischer Zusammenhang Du isst, schlingst, nagst, schluckst immer hungrig, für immer bettelnd glotzend. Dein Absolutes ist unbegreiflich. Hier bin ich auf einem Karussell-Ball selbstgefällig, goldgierig, machtgierig, versuche, nicht ohne Mühe, dich zu begreifen! Geschichten, Mythen, Historien denke ich mir aus um dich zu benennen: ich gebe dir Namen, wende mich an dich gestalte dein Abbild, dein Spiegelbild, deine Verkörperung und gestehe, alles bisher von mir Geschriebene wendet sich an dich: auf Wasser, Luft, Äther, Erde rudern deine Sprache lernen deinem Weg folgen. Der Weg, sogar wennRead More