Fix Zone

Rückzug in den Bunker

Redaktion: 

Verleger Jörg Sundermeier rüttelt im Buchmarkt auf und kritisiert Betrieb & Kritik:

„Die kleineren Verlage, die sich ja oft an die komplizierteren Texte oder Editionen herantrauen, werden tatsächlich weniger besprochen, oder aber sie werden für ihr Kleinsein gelobt und für die Ausstattung der Bücher, ganz so, wie Oma ein Kind tätschelt, wenn es ein Gedicht gut aufgesagt hat, aber mit Kritik hat das nichts zu tun. Und die größeren Verlage haben auch das Problem, dass ihre blutrünstigsten Thriller und ihre nacktesten Autorinnen inzwischen mehr Aufmerksamkeit bekommen als die Bücher, die auch im Lektorat Freude machen.

Das ist auf Dauer demotivierend. Wir arbeiten ja alle nicht nur für die Umsatzstatistik. Und die Leserinnen und Leser wenden sich ab, wenn alles nur noch „brillant“ oder ein „Meisterwerk“ oder gar ein „Buch des Jahres“ ist, aber schon am Ende desselben Jahres, in den Produktempfehlungen der Redakteure, überhaupt nicht mehr vorkommt. Und dann zweifeln die Leserinnen und Leser an der Bedeutung der Literatur insgesamt. Das ist dann der Rückzug in den Privatbunker …“

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