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Volk ohne Traum |
Grüne Wolken Während die Linken mit roten Nelken und Rotkäppchensekt die Ursymbolik von Blut und Feuer zu verdrängen trachten, die SPD sich aller zehn Jahre einen neuen Rotberater nimmt, als echte Schwarze nur noch Neger, Pfaffen, Kaminkehrer und bayrische Konservative gelten und die FDP nicht weiß, wie sie das Giftgelb loswird zu Gunsten eines verlässlichen Schönwetterblau (wer denkt noch an FDJ und FPÖ?), können DIE GRÜNEN sich fern aller Farbfaxen von Herzen freuen. Je gefährdeter und gefährlicher sich unser Erdenleben weltweit entwickelt, umso hellsichtiger, vorausdenkender und vernunftverpflichteter erscheinen DIE GRÜNEN laut ihrer Gründungssatzung und aller anderen Programmpapiere, und tatsächlich prophezeiten sie mitnichten blühende Landschaften, sondern deren Verwüstung zufolge verfehlter Umweltpolitik, falscher Energiepolitik, barbarischer Verkehrsplanung und mangelnder Zukunftssicherung. Auf der Basis grüner Masterpläne unter ökologischen, antikapitalistischen, pazifistischen, feministischen und multikulturellen Vorzeichen wollte und musste man/frau eine möglichst breite Stammwählerschaft gewinnen (und das ging nur durchs Sammeln von Benachteiligten und Minderheiten!) und zweitens war die Weltlage bloß bedrohlich, nicht wirklich aussichtslos. Dass DIE GRÜNEN dann nach erlangter „Regierungsreife“ sich auf Kompromisse, Kehrtwendungen und Verzichte einließen, machte sie in den Augen bürgerlicher und pragmatischer Wähler nur noch politikfähiger, für ihre Gegner salonfähig und für stetig wachsende Wechselwählerschichten attraktiv genug, um sich ihnen sogar anzuschließen, eine zwanglose Parteinahme, die, lästiger Mitgliedschaften ledig, vor allem rebellische Spielräume eröffnet, während die Ortsgruppen der CDU und ihre sozialdemokratische Konkurrenz weiterhin zu Kaffeefahrten rüsten. Springtime for Germany? Ich setze nicht zur Frühwarnung vor falschen Freunden an – das hatten wir schon und diesbezüglich von Anfang an, speziell und spießig auf Äußerlichkeiten bezogen. Nur: DIE GRÜNEN nahmen sich nicht bloß die Freiheit einer neuen Kleiderordnung und neuer Verhaltenskodizes - d.h. frei nach Fasson & Schnauze - sie legten es darauf an, ohne sich zuvor zu verkleiden und im Bundestag Kontroversen herbeiführen zu müssen, um historische Zwischenrufe ins öffentliche Gedächtnis zu hieven. Typologisch gesehen haben DIE GRÜNEN alles drauf, was man mehr oder weniger für eine Regenbogenpalette des Parlamentarismus benötigt, und ihre Abgeordneten überzeugen das Publikum als nur dem Wahlvolk verpflichtete Einzelkämpfer ohne den Rattenkönigsschwanz der Multifunktionäre und omnipräsenten Lobbyisten, den Kadern der Altparteien. Kurz & grün: Die fundamentalistische Rasselbande ist zum realen Hoffnungsträger mutiert. Und spätestens hier hakt die Feder des geneigten Observers: Was heißt Hoffnungsträger konkret? Das Wort wird von den Grünen in eigener Sache geflissentlich vermieden, das optimistische Gleichnis leise mitgesummt, aber keinesfalls laut angesagt. Seit jede Dumpfbacke mit Schulabschluss die Hoffnung als nahezu unsterblich preist, taugt die für kein seriöses politisches Versprechen mehr als Vorwort in Tateinheit mit Wählerverschaukeln. Darauf nämlich läuft die grüne Politik hinaus, wenn die ihnen zuwachsenden Mandate realen Machtzuwachs und schließliche Machtvervollkommnung ermöglichen. Erwacht der lokalpatriotische AKW-Gegner dann quasi nach einer verlängerten Wahlnachtsparty im brummenden Windräderwald oder unter den Solarzellendächern deutscher denkmalgeschützter Altbauten? Die deutschen Landschaften – rustikale wie urbane – wurden auch ohne grünes Mitwirken und oft gegen grünen Widerstand versaut bis irreparabel geschädigt, und natürlich wissen wir, dass die Riesenfortschritte des Technischen Zeitalters eben nicht bloß der Perfektionierung von Spieldosen und Schokoladenspendern dienlich waren, d.h. sich an solchen Lebensqualitätchen orientierten und dass der Fluch der Technik keine dumpf-reaktionäre Scheißhausparole mehr ist, sondern das mörderische Antinaturgesetz der Zivilisation bezeichnet. Vergessen wir mal die ultralinken Konvertiten, Aussteiger und Umsteiger seit 1968 und würdigen wir das heutige grüne Führungspersonal samt seinen historischen Hintergründen, dann erkennen wir die gleichen Charakteristika und Potentiale, welche in der Deutschen Geschichte seit Erfindung des Buchdrucks für politische Bewegung sorgten, aus welcher immer auch technischer, wissenschaftlicher und ökonomischer Wandel erwuchs. Dass der Segen der Reformation sich Luther verdankte und mitnichten den Bilderstürmern und Wiedertäufern, versteht sich für den kettenbewehrten Arm der GRÜNEN und viele ihrer Bioapostel keineswegs. Doch weil DIE GRÜNEN die längste Zeit ziemlich sauber blieben, glauben sie mittlerweile selbst daran, im Gegensatz zu den Rechten (d.h. alle Nichtlinken) die Richtigen zu sein für eine neuerliche Mitregierung oder eine etwaige Alleinregierung bzw. ein Kabinett unter grüner Kanzlerschaft. Da die Zeiten rechter Staatsstreiche, linksfraktionalistischer Revolten und elitärer Militärputsche hierzulande passé sind, müsste man zähneknirschend in den Döner beißen. In der Tat traue ich den GRÜNEN durchaus zu, mit ein paar pfiffigen Erfindungen und einem rigiden Sparprogramm, einer moderaten Reichensteuer etc. sowie der Freigabe leichter Rauschgifte (steuerbelegt!) vernünftig zu haushalten, aber eben auch gleichzeitig den Trojanischen Pferden des Islamischen Imperialismus alle deutschen Stalltore zu öffnen, mitnichten aus religiösem Übereifer und nationalem Selbsthass, sondern aus purer Blödheit, denn sie glauben ernstlich, dass a) die Türken und b) die arabischen Mittelmeeranrainer als Brückenbauer eine trikontinentale Geschwisterschaft begründen helfen, auch als Lehrstück für die dunkleren Afrikaner, die USA und die rassistischen Russen, Inder und Chinesen. Nicht Trittin, Frau Künast, der schwäbische Ministerpräsident und der Darmstädter Oberbürgermeister verkörpern die Partei der wutbürgerlichen Hoffnung, sondern die Basis, ein trotzköpfiger Dischkutier-Club mit den allerbesten Vorsätzen zur Rettung der Welt als Ganzes, Gerechtes und Gottgebackenes, und das stellt man/frau sich erstmal wie einen mächtigen Eintopf vor, etwa die Villacher Kirchtagssuppe, eine Art unkoscheres Kuskus ohne Hirserand, dessen kräftige Brühe aus dem Mark Mitteleuropas (ohne Polen, Schweiz, Prag und Wien) gewonnen würde.
Mein
O- Rezept ist für 3 Liter Wasser ausgelegt. Besondere Anlässe bräuchte es nicht,
um damit weniger als 10 Personen zu bewirten; allein die Lektüre der Zutaten
animiert und keine davon wäre nicht bei uns um die Ecke einzukaufen. Trotzdem
bietet offenbar niemand außerhalb Villachs diesen Schmaus an und ich vermute,
dass die Suppe auch in Villach nur selten auf den Tisch kommt. Ich denke, es gibt
gute Gründe, die Zubereitung dieser aus viel Wurzelwerk, diversen Gewürzen und 4
Tieropfern (Schwein, Hendl, Lamm und Rindfleisch) bestehenden Hauptmahlzeit
besonderen Festtagen vorzubehalten. Nomen est omen und Villach nicht nur ein
berühmtes Schwefelbad, sondern auch jener Ort an der Drau, wo 1492 Maximilian I
die Türken besiegte. Dann wohl lieber gleich Grünkernsuppe mit Fladenbrot,
gelle, Herr Özdemir? Die große Pleite kommt bestimmt (Carlo Cato) |
Alle Statements auf einen Blick: |
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