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Letzte Aktualisierung:
09.11.2011, 13:36
Glanz&Elend Literatur und Zeitkritik |
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Volk ohne Traum |
Schwere Wetter
Neulich (10.10.) erreichte mich
eine Botschaft aus unserer Hauptstadt: FORTSCHRITTE FÜR DEUTSCHLAND, die
Halbzeitbilanz der christlich-liberalen Bundesregierung, welche auf 15
postkartengroßen, lichten Seiten stolze Leistungen auflistet und mit dem
Merkel-Postulat schließt: „Kurzum: Deutschland ist ein Land der Chancen. Wir
wollen, dass die Menschen diese Chancen nutzen können – für ein Leben in
Sicherheit und Wohlstand.“ Was seit dem Ende des letzten Balkankrieges in Den Haag verhandelt wird, kränkt nachhaltiger die Opfer als die Angeklagten und ihre Spießgesellen, und keinem Gerechten kann es gefallen, dass immer nur ein paar quasi für vogelfrei erklärte Totalverlierer vor ihren Richtern stehen, Männer, die sich weigern, mit den Behörden zu kooperieren und ihre Kriegsverbrechen im Endsiegsfalle vermutlich nicht gefeiert, aber offiziell vergessen oder unter anderer Lesart verantwortet hätten; niemals stehen geachtete Pensionisten oder noch regierende Verantwortliche auch nur auf einer amtlichen Fahndungsliste, wenngleich im Gedächtnis der Nemesis. Allerdings funktionieren die Gefassten als ideal besetzte Menschenfeinde, dannzumal, wenn die von Washington gegängelten Tribunale es mit Nationalkommunisten zu tun haben, Feindbilderbuchfiguren schlechterdings. Dass zwischendurch auch mal ein schwarzer Warlord drankommt, passt ins Musteralbum der Völkerschützer. Nein, vor solchen Kammerjägern ohne Greifkommandos muss sich kein massenmordender Schreibtischtäter fürchten, wo immer er sein Equipment bewegt, d.h. organisches Leben antastet. Offenbar ist nur das persönliche Blutvergießen fremden menschlichen Lebenssaftes strafbar, im Kriege ein Tatbestand zum Totlachen, in den rechtsprechenden Niederlanden eine Ermessensfrage juristischer Natur. Kann es sein, dass die Aufstachelung zur Umweltzerstörung durch Wachstums- und Wohlstandspropaganda nicht strafwürdig ist? Dass der Tanz auf dem Vulkan ein empfehlenswertes Vergnügen ist, solange am Kraterkegel keine seltenen Gräser sprießen oder Abarten des Wachtelkönigs brüten? Mal angenommen, einer der traditionellen Massenausflüge ins Hochland des Hansi Hinterseer endete als Lemmingswanderung hinter den Wildbachklippen: Wer wäre verantwortlich? Längst wissen wir, dass die nordischen Nager keinen kollektiven Selbstmord begehen, um einem qualvollen Hungertod zuvorzukommen – es sind einfach Störfälle, die von der desorientierten Führung zu spät erkannt und von den nachdrängenden Scharen als Durchmarsch in den Abgrund vollzogen werden. Giraffen könnte das nicht passieren, den bodennahen Wühlmäusen schon. Ich schätze, Hansi H. dürfte sein Showtalent ad hoc vergessen, doch belangt würde er kaum, denn wer möchte einem derart angehimmelten Berggeist der Schmonzette zutrauen, seine Fangemeinde vorsätzlich ins Massengrab geführt zu haben; viel näher läge der Verdacht, jemand habe ihm schaden wollen. Dass A.H. „von nichts gewusst habe“ glaubten Millionen vernarrter Gutmenschen, sonst niemand; dass die Bundeskanzlerin eitlen Bankern schmeichelt, um sie gnädig zu stimmen, in der Sache aber auf ihre Berater angewiesen ist, exkulpiert sie nicht als ahnungsloses, betriebsblindes Leitschaf. Selbst wenn sie seinerzeit statt Physik zu studieren in einer Kreissparkasse gelernt hätte, wäre sie von der FDJ- Sekretärin zur Blockflötenparteigängerin aufgestiegen und ergo zur Mainstream-Politikerin ohne Hochfinanzweihen; dass eine Hirtin ohne Visionen auf dem Scheiterhaufen landet, ist sowieso nicht vorgesehen. Wäre uns denn wohler, wenn Frau Merkel sich persönlich bereicherte, deutsche Interessen verriete oder vertüdelte und all ihr Bestreben nur dem Lebensziel dient, Bundespräsidentin zu werden, mit ihrem kleinen, aber erhabenen Goldprofil auf unseren Briefmarken? Die Rache der Enterbten macht nur Sinn, wenn das Banksterpack sich im Zenit seines verbrecherischen Wohlergehens vor der Vergeltung fürchtet. Gewiss waren Berufspolitiker beim Volke (und beim Hochadel) selten herzlich geachtete Persönlichkeiten; Könige und Fürsten waren geborene, ihre Minister berufene und alle anderen gekaufte Amtsträger, buchstäbliche Söldlinge. In den demokratisch verfassten Staaten der Gegenwart kann jeder Abgeordnete behaupten, vom Volke gewählt zu sein, wir also die Auftraggeber, Mitwisser und/oder gar Komplizen, was vor allen die Nichtwähler definitiv nicht sein können, als Staatsbürger aber gleichwohl ausbaden müssen. Der Islamismus als Staatsdoktrin und Regierungsform exekutiert lediglich Gottes gutgemeinten Willen – für muslimische Völker keine indiskutable Alternative. Für die deutschen politischen Entwicklungshelfer unserer Altparteien und der EU jedoch erweisen sich die von der Arabellion aufgeregten Länder keineswegs als demokratiedurstige Wüsteneien, sondern als religiös und tribalistisch vermintes Gelände, auf dem sich bestenfalls migrationswillige Nichtschwimmer demotivieren ließen. Die Illusionisten unter der Reichstagskuppel – haltlos! Das geflügelte Wort, für Geld könne man alles kaufen (auch Liebe, Treue & Gesundheit), kulminiert in diesen Wochen als Großbestellung winziger Zeitgewinne, zig Milliarden für nixnutzige Schonfristen. Und damit ist nicht ein Zeitraum gemeint, innerhalb dessen z.B. die Familie Romanow hätte gerettet werden können, obwohl die historische Uhr der Zarenherrschaft abgelaufen war ( was damals niemand wissen konnte, solange die Interventen tief im Lande standen), sondern Zeit für Kapitalbewegungen aller Art, Termingeschäfte, monströse Zahlenversteckspiele. Vielleicht braucht nur der sündflutsichere Weltgeldbunker im Berner Oberland noch etwas Bauzeit? Das Nachdenken erschöpft und entmutigt, denn wenn unsere Nachkommen sich aus dem Schutt dieser Epoche erheben (d.h. schwer versehrt aufrappeln), sind die Hauptschuldigen an diesem Zivilisations-Gau still verstorben und unsere virtuellen Guillotinen rosten, während weiterhin deren drollige Miniaturen in den Rauchersalons der Börsen als Zigarrenbeschneider dienen. Nur DIE PIRATEN werden ihrem Namen alle Ehre machen…
Die große Pleite kommt
bestimmt! (Carlo Cato) |
Alle Statements auf einen Blick: |
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